Steinmeier: Moskau nutzt Flüchtlinge aus
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der finnische Präsident Sauli Niinistö haben Russland vorgeworfen, westliche Länder zu destabilisieren, indem sie gezielt Flüchtlingen beim Grenzübertritt helfen.
„Wir wissen, dass „russische Grenzbehörden in der Nähe der Grenze diesen Ankömmlingen helfen“, sagte Niinisto in Bonn auf die Frage, ob Russland Migranten absichtlich als Waffen einsetze. Bürger aus Drittstaaten, die aus Russland nach Finnland kommen, fliegen offenbar nach Moskau, wo sie voraussichtlich gegen eine Gebühr Hilfe erhalten.
„Ein sehr tiefgreifendes Problem“
Es wird immer Einwanderer ohne Papiere geben, sagt der finnische Präsident. Wie schon bei früheren Flüchtlingsströmen können viele Migranten wieder über Finnland nach Deutschland reisen. Das sei eine sehr tiefgreifende Frage, sagte er. Nationale Sicherheit einerseits und Menschenrechte andererseits. Finnland registriert zuletzt eine steigende Zahl von Migranten an der russischen Grenze.
Steinmeier sagte, es sei erwähnenswert, dass es neben der üblichen Route für Flüchtlinge nach Mitteleuropa über den Westbalkan in letzter Zeit einige Probleme an Grenzübergängen gegeben habe. Insbesondere Flüge von Russland nach Deutschland über Weißrussland und Polen sind häufiger geworden. „Das macht die Debatte in Deutschland über Einwanderung und Flüchtlingsaufnahme natürlich nicht einfacher“, sagte er. „Ich denke, die Menschen in Russland und anderswo sind sich sehr bewusst, wie schwierig diese Debatten sind und wie sie in Ländern wie Finnland und Deutschland zu innenpolitischen Unruhen und damit zu politischen Schwierigkeiten führen können. Deshalb vermute ich, dass dies nicht ganz unbeabsichtigt ist. »
Quelle: www.dpa.com