Am Montag hat das Landgericht Leipzig den Prozess gegen einen Leipziger “Kinderzimmerhändler” eröffnet. Ihm wird vorgeworfen, zwischen April 2019 und Januar 2021 zusammen mit vier Mitangeklagten 16,5 Kilogramm Amphetamine, 2,5 Kilogramm Marihuana, 2 Kilogramm Partydrogen, 500 Gramm Methamphetamin und 350 Gramm Kokain im In- und Ausland verkauft zu haben. Der Gesamterlös aus der Arbeitsgemeinschaft und dem Sammelverkauf sowie dem Transport der Drogen soll laut Staatsanwaltschaft 94.000 Euro überschritten haben.
Bei der Verlesung der Anklageschrift sagte die Staatsanwaltschaft, der Leipziger sei der Anführer der Bande. 2015 wurde er zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Damals gab der 28-Jährige zu, fast eine Tonne Darknet-Drogen – verpackt und versendet aus seinem Leipziger Kinderzimmer – über eine von ihm eingerichtete Online-Handelsplattform verkauft zu haben.
Die vier Angeklagten, die zwischen 24 und 42 Jahre alt waren, sollen laut Staatsanwaltschaft in verschiedenen Funktionen am Drogenhandel beteiligt gewesen sein. Einer der Männer war für die Logistik zuständig und der andere war ein Anwalt, der Rechtsfragen usw. beantworten konnte.
Zwei weitere Personen sollen dabei geholfen haben. Die Männer sollen mit großen Mengen Drogen gehandelt haben. Die Angeklagten könnten laut Richter sehr unterschiedlich bestraft werden, weil sie in unterschiedlichem Maße auch am Drogenhandel beteiligt waren.
Die Handelskammer hat insgesamt 18 Anhörungen angesetzt. Ein Urteil wird nicht vor Ende Juni erwartet. Weder dem Gericht noch den Verfahrensbeteiligten waren die neu vorgelegten Beweismittel bekannt, was für eine Verzögerung des Prozessbeginns sorgte. Der Prozess sollte ursprünglich am 2. Dezember beginnen. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.