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SPD-Führer im Osten unzufrieden mit Ampeln

Die Ampelkoalition zofft sich in Berlin wieder - und genau vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Das behagt den SPD-Spitzenkandidaten nicht.

Konflikte innerhalb der Bundesregierung helfen der SPD-Spitzenkandidatin in der...
Konflikte innerhalb der Bundesregierung helfen der SPD-Spitzenkandidatin in der Landtagswahlkampagne nicht.

Vor den Landtagswahlen - SPD-Führer im Osten unzufrieden mit Ampeln

Mit ihrem erneuten Haushaltsstreit hat die Ampelkoalition Unmut unter den SPD-Wahlkämpfern im Osten ausgelöst. "Hat Herr Lindner die Handynummer der Kanzlerin verlegt? Warum diskutieren sie das nicht intern?", fragte Thüringens Innenminister und SPD-Spitzenkandidat Georg Maier im Tagesspiegel. "Das ständige Gezänk in der Bundesregierung ist eine erhebliche Belastung für uns Wahlkämpfer im Osten. Ich appelliere dringend an alle Verantwortlichen in der Ampelkoalition, diesem hässlichen Sommertheater ein Ende zu bereiten."

Auch Sachsens Sozialministerin und SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping zeigte sich unzufrieden, insbesondere mit der Rolle von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) im Streit. "Ehrlich gesagt, das ständige Hin und Her von Christian Lindner geht mir richtig auf die Nerven", sagte Köpping dem Tagesspiegel. "Es ist gut, dass Olaf Scholz nun wieder interveniert hat. Wenn man in einer Koalition Vereinbarungen trifft, sollte man sich auch daran halten und nicht ständig alte Kamellen wieder aufwärmen, um eine Schlagzeile zu kriegen."

Woidke: Populisten profitieren von ungelösten Problemen

Brandenburgs Regierungschef und SPD-Spitzenkandidat Dietmar Woidke kritisierte, dass es in der Koalition in Berlin oft Streit gibt. "Das schadet nicht nur dem Ansehen der Bundesregierung, sondern schadet am Ende auch unserer Demokratie", sagte er der Augsburger Allgemeinen. "Ich glaube, die Menschen erwarten einfach Führung, Stärke und Sicherheit in dieser Zeit. Populisten profitieren von ungelösten Problemen, Ängsten und Unsicherheiten."

Neue Landtage werden am 1. September in Thüringen und Sachsen sowie am 22. September in Brandenburg gewählt.

Haushaltsstreit eskaliert erneut

Der Streit in der Ampelkoalition um den Bundeshaushalt 2025 hat in den letzten Tagen wieder zugenommen. Hintergrund sind drei Projekte, die den Finanzierungslückenschluss im Haushalt um insgesamt acht Milliarden Euro hätten reduzieren sollen. Finanzminister Lindner hatte aufgrund rechtlicher und wirtschaftlicher Bedenken gegen die Pläne Gutachten in Auftrag gegeben. Diese bestätigten zwar einige Bedenken, zeigten aber auch Wege, mindestens zwei der drei Maßnahmen umzusetzen.

Die SPD, FDP und Grünen haben in den letzten Tagen versucht, den Streit nicht weiter eskalieren zu lassen und einen versöhnlicheren Ton angeschlagen - nach dem Eingreifen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aus dem Urlaub. Scholz, Lindner und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) werden bis Mitte August nach Lösungen suchen.

Der anhaltende Haushaltsstreit innerhalb der Ampelkoalition hat bei SPD-Wahlkämpfern in Brandenburg wie Ministerpräsident Woidke die Sorge ausgelöst, dass ungelöste Fragen den Populisten in die Hände spielen könnten. Zudem wird das ständige Gezänk unter den Koalitionspartnern, insbesondere des Finanzministers Lindner, als hinderlich für die Wahlkämpfe in den ostdeutschen Ländern empfunden.

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