Söder kritisiert Pistorius: Bundeswehr sei nicht kriegsbereit
CSU-Chef Markus Söder kritisierte scharf, dass Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Bundeswehr zur Kriegsvorbereitung aufgerufen habe. „Wir finden es großartig, dass die Bundeswehr endlich gestärkt wird. Aber mit den Einsatz- und Bereitschaftszielen der Bundesregierung sind wir eindeutig nicht einverstanden“, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Deutschland bzw. die Bundeswehr sollten zur Verteidigung bereit, aber nicht kriegsfähig sein.
„Wir denken, das ist eine sehr unglückliche Metapher und ein unglückliches Ziel – Deutschland will keinen Krieg, Deutschland will Krieg und will sich verteidigen können, „ist aber nicht scharf auf Krieg“, betonte Söder.
Am Sonntagabend verstand Pistorius seine Kritik, dass die Bundeswehr kriegsfähig werden müsse – gab aber gleichzeitig nicht nach: „Wenn Ihnen das Wort nicht gefällt, verstehe ich es. Es ist hässlich.“ „Mit diesem Wort werden hässliche Dinge beschrieben. Krieg ist hässlich“, sagte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung „Berlin Report“. „Aber wenn wir das verhindern wollen, müssen wir potenziellen Angreifern sagen: Wir sind in der Lage, uns zu verteidigen.“ Dies erfordert einen Mentalitätswandel in Deutschland und der Gesellschaft.
In den neuen verteidigungspolitischen Leitlinien, die Pistorius am vergangenen Donnerstag auf der Bundeswehrkonferenz in Berlin vorgeschlagen hat, heißt es: „Kämpfbarkeit ist die Devise des Handelns.“ „Wir müssen das Rückgrat der europäischen Abschreckung und kollektiven Verteidigung sein“, schrieben Pistorius und Generalinspekteur Carsten Brühl in dem Dokument. „Von unseren Menschen und unseren Partnern in Europa, Nordamerika und auf der ganzen Welt wird erwartet, dass wir alle diese Verantwortung übernehmen.“ ."
Ralf Stegner, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), kritisierte die Aussage von Pistorius. Auch der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreit (Grüne), distanzierte sich von der Aussage.
Quelle: www.dpa.com