Söder fordert Neuwahlen parallel zur Europawahl im Juni 2024
Angesichts der Haushaltskrise und der Debatte innerhalb der Ampelregierung hat CSU-Chef Markus Söder die Möglichkeit einer vorgezogenen Wahl parallel zu den Europawahlen am 9. Juni im kommenden Jahr ins Spiel gebracht.
Der bayerische Ministerpräsident sagte Reportern in Berlin, die Ampelregierung solle die Vertrauensfrage „nicht im Parlament, sondern vor dem deutschen Volk“ zur Sprache bringen. Er ist nicht davon überzeugt, dass die Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Probleme des Landes noch lösen kann.
Söder sagte, eine neue große Koalition mit den Sozialdemokraten sei nach Neuwahlen eine denkbare Regierungsoption. Er weigerte sich erneut, eine Koalitionsregierung mit den Grünen zu bilden. Schwarz-Grün sei „ein gutes Muster für gute Zeiten, aber überhaupt nicht für schwere Zeiten geeignet.“ Er glaubt auch nicht, dass „die LDP auf Dauer noch ein stabiler Regierungspartner sein kann.“ Man werde merken, dass die innere Substanz der Ampel schwinde, die Zentrifugalkraft stärker werde.
CDU- und CSU-Spitzen sind sich in Schuldenbremse einig
Eine Abschaffung oder Reform der Schuldenbremse lehnte Söder ausdrücklich ab. Die Opposition stand bereit, Deutschland zu helfen. „Aber Hilfe liegt nicht darin, die Schuldenbremse abzuschaffen oder zu schwächen“, sagte der CSU-Vorsitzende. „Das lehnen wir ab. Die Spitzen von CDU und CSU waren sich darüber einig. „Es wäre jetzt falsch“, sagte er und berücksichtigte dabei, dass einige CDU-Kanzler eine Reform der Schuldenbremse nicht ausgeschlossen haben.
Söder forderte Bundeskanzler Schulz am Dienstag in einer Regierungserklärung auf, „das Schiff sauber zu machen“ und das weitere Vorgehen zu klären. Die EU wird nicht klagen, wenn die Bundesregierung für den Haushalt 2023 den Ausnahmezustand ausruft, obwohl sie diesen Schritt nach wie vor für falsch hält. Söder ist offen dafür, wie der Haushalt für das nächste Jahr aussehen wird.
Quelle: www.dpa.com