Separatisten helfen Sanchez bei der Wiederwahl
Der Sozialist Sanchez bleibt für weitere vier Jahre Spaniens Premierminister. Um seine Wiederwahl zu gewinnen, organisiert er durch eine umstrittene Vereinbarung eine Mehrheit. Es könnte sogar dafür sorgen, dass der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont aus dem Exil zurückkehrt.
Mit der Unterstützung von Befürwortern der Unabhängigkeit Kataloniens wurde der Sozialist Pedro Sanchez als Chef der spanischen Regierung wiedergewählt. Bei einer Abstimmung im Madrider Parlament erhielt Sánchez mit 179 von 350 Stimmen die absolute Mehrheit, wie Parlamentspräsidentin Francina Armengor mitteilte. Ausschlaggebend für Sánchez‘ Wiederwahl war die Unterstützung zweier katalanischer politischer Parteien, denen er ein Amnestiegesetz für katalanische Unabhängigkeitsbefürworter versprach.
Die Parlamentssitzung fand unter äußerst angespannten Umständen statt. Die Konservative Partei (PP) und die rechtsextreme Partei Vox warfen Sanchez vor, wegen eines versprochenen Amnestiegesetzes gegen das Gesetz verstoßen zu haben. Zehntausende rechte Anhänger gehen seit Wochen im ganzen Land aus Protest auf die Straße.
Massive Proteste in Madrid
Der Vorsitzende der Volkspartei, Alberto Núñez Feijóo, gewann die Wahlen im Juli, doch der Regierungschef verfügt nicht über eine Mehrheit. Sánchez von der Sozialistischen Partei hingegen organisierte zusammen mit der linken Soumare-Liga und den katalanischen und baskischen Regionalparteien sowie einer Reihe anderer Abgeordneter eine Mehrheit.
Die Amnestie soll insbesondere Aktivisten zugutekommen, die nach der gescheiterten Abspaltung Kataloniens durch Spanien im Jahr 2017 von der spanischen Justiz gewählt und strafrechtlich verfolgt wurden. Auch der frühere katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont würde davon profitieren, nach Jahren im Exil nach Spanien zurückkehren zu können.
Madrids Polizei erhöht ihre Präsenz angesichts massiver Proteste: mehr Menschen Mehr als 1.000 Mitglieder der Madrider Sicherheitskräfte waren am Mittwoch und Donnerstag rund um das Parlament stationiert – vergleichbare groß angelegte Einsätze nur in Großstädten üblich. Einsätze für Fußballspiele.
Quelle: www.ntv.de