Seit Kriegsbeginn gibt es in Frankreich mehr als 1.500 antisemitische Taten
Die Zahl der seit Kriegsbeginn in Frankreich registrierten antisemitischen Taten hat 1.500 überschritten. Innenminister Gérald Darmanin sagte gegenüber Europe 1, dass seit dem 7. Oktober 1.518 Straftaten registriert worden seien, mehr als dreimal so viele wie im gesamten letzten Jahr. Etwa die Hälfte der Graffiti enthielt Slogans oder Hakenkreuze.
Etwa 22 % waren Beleidigungen und Drohungen. In zwei Prozent der Fälle handelte es sich um Schläge und Verletzungen. Elf Prozent der Fälle treten in Paris auf. „Es gibt auch mehr antimuslimische Taten als zuvor, aber die Zahl ist nicht so stark gestiegen wie die antisemitischen Taten“, sagte Darmanin. Seit Jahresbeginn seien es rund 1.800 antisemitische Taten gewesen, davon 560 antichristliche Taten und 130 Als Muslim handeln.
Bisher wurden 571 Verdächtige wegen angeblicher antisemitischer Handlungen festgenommen. Die französische Justiz hat Ermittlungen in 330 Fällen eingeleitet. Etwa acht Minderjährige wurden am Montag von der Polizei festgenommen, nachdem sie in der Pariser Metro angeblich antisemitische Parolen skandierten. Ein Video der Szene kursierte online.
Nach Angaben des Innenministeriums nahmen am Sonntag in ganz Frankreich mehr als 180.000 Menschen an Kundgebungen gegen Antisemitismus teil. Allein in Paris gingen mehr als 100.000 Menschen auf die Straße. Die Präsidenten der Nationalversammlung und des Senats riefen zu Demonstrationen unter dem Motto „Für die Republik, gegen Antisemitismus“ auf.
Quelle: www.ntv.de