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Schweden tritt der NATO bei: Alliierte erhöhen den Druck auf die Türkei

Schweden verzögert weiterhin den NATO-Beitritt: Der französische Außenminister Colonna äußerte große Besorgnis darüber und betonte die Bedeutung der Stärke und Glaubwürdigkeit der NATO.

Französische Außenministerin: Catherine Colonna..aussiedlerbote.de
Französische Außenministerin: Catherine Colonna..aussiedlerbote.de

Schweden tritt der NATO bei: Alliierte erhöhen den Druck auf die Türkei

Aus französischer Sicht könnte die Verzögerung des NATO-Beitritts Schwedens schwerwiegende Folgen haben. „Hier geht es um die Stärke und Glaubwürdigkeit unseres Bündnisses“, mahnte die französische Außenministerin Catherine Colonna bei einem Treffen der Nato-Außenminister in Brüssel. Es wird erwartet, dass Türkiye und Ungarn dem Beitritt Schwedens zur Allianz unverzüglich zustimmen. „Keinen weiteren Tag zu verschwenden“, forderte sie.

Die heutigen und morgigen Treffen dienten der Feier des Beitritts Schwedens. Allerdings muss Türkiye die Ratifizierung des sogenannten Beitrittsprotokolls noch abschließen. Auch Ungarn hat dies bisher nicht getan, beteuerte jedoch zuletzt immer wieder, dass es nicht das letzte NATO-Land sein werde, das einer schwedischen Mitgliedschaft zustimmt.

«Schweden hat geliefert»

Neben Colonna äußerten sich bei dem Treffen auch NATO-Generalsekretär Stoltenberg sowie Vertreter Finnlands und anderer Länder unzufrieden mit der Lage. „Ich hatte gehofft, dass Schweden bei diesem Treffen vollständig der NATO beitreten würde“, sagte Stoltenberg. Er machte deutlich, dass die Stockholmer Regierung seiner Ansicht nach alle von der Türkei geforderten Zugeständnisse erfüllt habe. „Schweden hat geliefert. „Sie arbeiten enger mit der Türkei zusammen, um die PKK und Terrorgruppen zu bekämpfen“, sagte Stoltenberg. Deshalb wolle er nun, dass sich auch die Türkei an die Vereinbarungen halte und die Ratifizierung vollständig durchführe.

Unter dem Eindruck der russischen Aggression in der Ukraine beantragte Schweden im Mai 2022 den Beitritt zur NATO und hoffte ursprünglich auf einen Beitritt im Sommer 2022. Später warf die Türkei schwedischen Politikern jedoch mangelndes Engagement im Kampf gegen „Terrororganisationen“ wie die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor und weigerte sich, dem zuzustimmen. Nach den Zugeständnissen Schwedens kündigte Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich an, dass er dem türkischen Parlament die Ratifizierung des sogenannten Beitrittsprotokolls gestatten werde. Allerdings steckt es dort derzeit mit einem Ausschuss fest.

Quelle: www.dpa.com

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