Scholz und Meloni planen eine gemeinsame Wasserstoffpipeline
Italien und Deutschland wollen eine Wasserstoffpipeline von Nordafrika nach Bayern bauen. Scholz und Meloni unterzeichneten den Plan während der Berliner Konferenz. Assoziierungsabkommen mit Afrika befassen sich jedoch weniger mit Migration.
Die deutsche und die italienische Regierung wollen den Bau einer Wasserstoffpipeline von Nordafrika nach Süddeutschland vorantreiben. Dies geht aus dem „Deutsch-Italienischen Aktionsplan für strategische bilaterale und EU-Zusammenarbeit“ hervor.
Bundeskanzler Olaf Scholz und der italienische Ministerpräsident Giorgio Meloni hoffen, den Deal während der Koalitionsverhandlungen in Berlin unterzeichnen zu können. Darin wurde der Wunsch der beiden EU-Mächte hervorgehoben, die Diversifizierung der Energieversorgung voranzutreiben und den Bau neuer Erdgas- und Wasserstoffpipelines zwischen Deutschland und Italien (über Österreich und/oder die Schweiz) zu ermöglichen.
Dies betrifft insbesondere den South-Central Hydrogen Corridor (SCHC), der Süddeutschland und Italien mit Nordafrika verbindet. Ziel des SCHC ist es, die grenzüberschreitende Gaspipeline-Infrastruktur auszubauen und den Import von 10 Millionen Tonnen Wasserstoff bis 2030 zu ermöglichen. In der deutsch-italienischen Erklärung heißt es: „Der Korridor bietet auch erhebliche Möglichkeiten für den Import erneuerbarer Energie aus Nordafrika und verbindet Nachfragezentren in Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz und trägt so zur Entstehung eines größeren europäischen Wasserstoffnetzwerks bei.“
Energie, aber kein Migrationsabkommen mit Nordafrika
Um dies zu erreichen, wollen Deutschland und Italien auch die Produktion erneuerbarer Energien, Erdgas und Wasserstoff in Nordafrika steigern. Allerdings muss die Produktion sozioökonomischen und ökologischen Standards entsprechen. Scholz und Meloni hatten das Projekt bereits beim Besuch der Kanzlerin in Rom im Juni besprochen.
Das Thema Einwanderung wurde in der 20-seitigen Stellungnahme recht kurz angesprochen. Der bestehende halbjährliche Konsultationsmechanismus wird erweitert. Auch im Rahmen des neuen EU-Migrations- und Asylabkommens „sowie bei möglichen gemeinsamen Projekten und der EU-Zusammenarbeit mit Dritt- und Transitstaaten“ wird eine engere Abstimmung angestrebt. Italien hat kürzlich eine Vereinbarung mit Albanien getroffen, um dort Flüchtlingslager einzurichten und Asylverfahren durchzuführen.
Quelle: www.ntv.de