Deutschland braucht Reformen zur Energiewende. Das teilte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Besuch im Werk von Siemens Gamesa mit. Ihm zufolge ist es notwendig, die Reformen noch in diesem Jahr abzuschließen, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
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„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nur dann von Erfolg sprechen können, wenn wir uns nicht einschüchtern lassen, sowie wenn die von mir geführte Regierung im ersten Jahr alle notwendigen Entscheidungen zur Förderung erneuerbarer Energien treffen kann“, berichtet Scholz laut Reuters.
Warum Deutschland Reformen braucht
Die Regierung des Landes hat ein klares Ziel – alle Klimaziele zu erreichen und dadurch den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Bis 2030 sollen sie gegenüber 1990 um 65% gesenkt werden. Und bis Mitte des Jahrhunderts habe sich Deutschland verpflichtet, völlig klimaneutral zu werden, schreibt die DW.
Dieser Status zeigt an, dass auf dem Territorium des Landes genau so viele Gase emittiert werden, wie die Natur sie aufnehmen kann. In Deutschland sind die Auflagen und Bedingungen für Klima- oder anders gesagt Klimaneutralität noch härter als in anderen europäischen Ländern.
Um die EU-Vorgaben für ein klimaneutrales Bundesgebiet zu erfüllen, muss Kohle und Öl zugunsten erneuerbarer Energieträger aufgegeben werden. Aufgrund russischer Gegensanktionen lief jedoch nicht alles nach Plan. Der Durchfluss durch die Nord Stream-Pipeline wurde um bis zu 20 Prozent reduziert, was die Regierung des Landes dazu zwingt, alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen.
All dies verschiebt die Fristen zur Erreichung der Klimaneutralität. Um den Zeitplan einzuhalten, brauchen die deutschen Behörden wirksamere und radikalere Maßnahmen.
Kanzlerreise nach Cuxhaven
Olaf Scholz gab sein Statement in Cuxhaven, Niedersachsen, ab. Es ist sein erster Besuch dort als Bundeskanzler.
Laut der lokalen Publikation CNV Medien nahm die Reise des Politikers schnell an Gestalt an. Einer der Reiseziele war dabei das Unternehmen Siemens Gamesa – einer der weltweit größten Hersteller von Windkraftanlagen. Nach einer Werksbesichtigung sprach Scholz mit Reportern. Zumal jeder der anwesenden Reporter jedoch lediglich zwei Fragen stellen konnte, war die keine vollwertige Pressekonferenz.