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Deutsche Wirtschaft: Woher kam der Schaden von 300 Milliarden Euro?

Deutsche Wirtschaft: Woher kam der Schaden von 300 Milliarden Euro?

Ökonomen in Köln haben eine Studie zur wirtschaftlichen Lage des Landes durchgeführt. Sie interessierten sich für den Zeitabschnitt seit Beginn der Corona-Pandemie. Laut dieser Studie hat die deutsche Wirtschaft einen Schaden in Höhe von rund 350 Milliarden Euro erlitten. Experten hoffen jedoch, dass der Omicron-Stamm den negativen Trend stoppen wird.

Die Corona-Pandemie hat der deutschen Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren enorme wirtschaftliche Schäden zugefügt. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln kommt in seiner Analyse auf einen Wertschöpfungsausfall von rund 350 Milliarden Euro. Das berichtet die Nachrichtenagentur tagesschau unter Berufung auf die dpa.

Konsumrückgang durch Lockdown während der Pandemie

Nach Berechnungen des IW spielten dabei Ausfälle beim privaten Konsum, unter anderem aufgrund von Lockdown-Maßnahmen, eine große Rolle. Zudem sind die Investitionen von Unternehmen zurückgegangen.

„In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind weitere Verluste von 50 Milliarden Euro möglich“, erklärte das Institut, „die Erholung wird Jahre dauern.“

Ökonomen sind sich sicher, dass selbst wenn das Bruttoinlandsprodukt bis Ende 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreicht, immer noch eine „markante Lücke“ in der Wirtschaftsleistung im Vergleich zu einer Situation ohne jegliche Pandemie bestehen wird.

Ein weiterer Grund sind Lieferprobleme

Zu Beginn der Pandemie führten die Lockdown-Maßnahmen neben Lieferunterbrechungen im In- und Ausland zu Problemen bei Produktionsprozessen.

Hinzu kamen die mit der Einschränkung der Konsummöglichkeiten verbundenen Kosten und der Vorsicht der Kunden. Die Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland sind stark zurückgegangen.

Im vergangenen Jahr wurde die deutsche Wirtschaft durch ein weiteres Lieferproblem auf die Probe gestellt. Foto: Reisewahn / Shutterstock.com

Infolgedessen ging das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2020 im Jahresvergleich um 11 % zurück. Im weiteren Verlauf der Pandemie ließ ein vorübergehender Rückgang der Infektionszahlen auf eine langfristige Erholung hoffen. Doch diese Hoffnung schwand mit neuen Infektionswellen.

Auch im zweiten Jahr der Corona-Epidemie waren der Studie zufolge Versorgungsprobleme entscheidend. Hierzu waren die fehlenden Bauteile ein ernstes Problem für die Automobilindustrie.

„Die Staatsausgaben in der Pandemie und die Exporte hätten die deutsche Wirtschaft im zweiten Jahr zumindest teilweise aufgefangen“, erklärte IW.

Ökonomen hoffen auf endemische Phase

„Die neue Omikron-Variante gibt allerdings auch Grund zur Hoffnung“, erklärte IW-Ökonom Michael Grömling.

Wenn es Deutschland noch in diesem Jahr gelingt, in die endemische Phase einzutreten, dürfte es seiner Meinung nach wieder „bergauf“ gehen. Um die Verluste auszugleichen, braucht die Wirtschaft des Landes daher in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum.

Unterdessen erwartet die Fed in diesem Jahr ein schwächeres BIP-Wachstum von 3,6 %. Die Prognose ist Teil des Jahreswirtschaftsberichts, der am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden soll.

Inflation in Deutschland erreichte einen Höchststand seit fast 30 Jahren

Am 19. Januar meldete das Statistische Bundesamt auf seiner Website, dass die Inflation in Deutschland den höchsten Stand seit fast 30 Jahren erreicht habe.

Die Preise für Waren und Dienstleistungen sind im Dezember 2021 um durchschnittlich 5,3 % gegenüber dem gleichen Monat im Jahr 2020 gestiegen. Das ist der höchste Wert seit 1992.

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