Schließung verhindern: US-Gesetzgeber schlagen vorläufigen Haushalt vor
Die besorgniserregende Stagnation im US-Regierungsgeschäft scheint abgewendet zu sein. Die Mitglieder des US-Repräsentantenhauses verabschiedeten den Entwurf des vorläufigen Haushaltsentwurfs mit einer Mehrheit von mehr als zwei Dritteln.
Ohne Genehmigung erhalten Mitarbeiter in Abteilungen wie der öffentlichen Verwaltung ab Samstag ihre Gehälter nicht mehr. Der Senat, die andere Kammer des Kongresses, muss dem Vorschlag nun zustimmen. Dies gilt als Formsache, da die Demokraten im Senat über die Mehrheit verfügen und sich bereits positiv über den Entwurf geäußert haben. Auch die republikanische Führung hat ihre Zustimmung gegeben.
Eine Abstimmung wird später in dieser Woche erwartet. Danach muss Präsident Joe Biden den Entwurf noch unterzeichnen. Darin sind jedoch die milliardenschweren Unterstützungen, die Biden für Israel und die Ukraine gefordert hat, sowie neue Mittel für den Grenzschutz zwischen den USA und Mexiko nicht enthalten. Diese Punkte müssen später individuell entschieden werden, genau wie ein regulärer Haushaltsplan auf lange Sicht. 336 Mitglieder des Repräsentantenhauses stimmten für den Entwurf, während 95 ihn ablehnten.
Die Republikaner hoffen, einige Ausgabenerhöhungen blockieren zu können
Der Entwurf sieht vor, dass ab dem 19. Januar etwa ein Fünftel der Mittel für Regierungsoperationen und Bundesbehörden zur Verfügung stehen sollen, darunter auch Mittel für das Militär und Veteranen, Landwirtschaft und Transport. Die anderen vier Fünftel der Finanzierung, darunter das Außenministerium, Handel, Arbeit und Gesundheit, werden bis zum 2. Februar weitergeführt, berichtete die Washington Post.
Der neu gewählte Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, stellte den Gesetzentwurf letzte Woche vor. Allerdings lehnten 93 seiner Parteikollegen den Vorschlag ab, weil sie Erhöhungen bei einigen darin enthaltenen Ausgabenposten strikt blockieren wollten. Nur 127 Republikaner stimmten dafür. Der Gesetzentwurf wurde mit nur 209 demokratischen Stimmen erfolgreich, von denen zwei dagegen stimmten.
Der aktuelle Interimshaushalt wurde erst Anfang Oktober vom US-Kongress genehmigt, die Amtszeit endet am Samstag. Bis dahin müssen Lösungen gefunden werden, um den Bankrott öffentlicher Verwaltungen zu verhindern. Die politische Debatte wiederholt sich jedes Jahr – oft begnügt sich der Kongress mit einem vorläufigen Haushalt und streitet sich dann Monate später erneut um die Finanzierung von Regierungsoperationen.
Quelle: www.dpa.com