- Schleswig-Holstein verbessert die Kontrolle der Lobbyarbeit leicht
Schleswig-Holstein bleibt in der Lobby-Ranking-Liste 2024 auf dem 4. Platz unter den 16 Bundesländern. Obwohl viele Landesregierungen und Landtage Fortschritte bei der Transparenz ihrer politischen Arbeit gemacht haben, besteht weiterhin ein erheblicher Verbesserungsbedarf, wie die Organisation Transparency Deutschland in einer neuen Studie feststellt.
In der Rangliste liegt Thüringen an erster Stelle und Bremen an letzter Stelle. Schleswig-Holstein hat sich um 6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 verbessert und erreicht nun 38 Prozent. Der größte Mangel im Norden ist der fehlende Lobbyregister.
Bundesländer, die bereits relativ gut dastanden, haben sich durch neue Regelungen am meisten verbessert, sagt Norman Loeckel von Transparency Deutschland. Im Gegensatz dazu ist bei den Ländern am Ende der Rangliste ein besorgniserregender Stillstand zu beobachten. "Offenbar mangelt es vielen Entscheidungsträgern an politischem Wille für moderne Regeln für saubere Politik, trotz des schwindenden Vertrauens in demokratische Institutionen."
Vier Kriterien wurden für eine integritäts- und transparentpolitische Politik untersucht: Hat ein Bundesland ein Lobbyregister und wie ist es gestaltet? Wird die Einbeziehung von Lobbyisten in Gesetze durch eine sogenannte Gesetzesspur offengelegt? Gibt es Abkühlungsperioden für Regierungsmitglieder und hohe Beamte, wenn sie von der Politik in die Privatwirtschaft wechseln? Und welche Verhaltensregeln, Offenlegungsanforderungen und Verbote, zum Beispiel für Nebentätigkeiten von Parlamentsmitgliedern, gibt es? Jedes dieser Kriterien machte 25 Prozent der Gesamtbewertung aus.
Thüringen vorn, Bremen hinten
In der Rangliste performs keines der Bundesländer so gut wie die Bundesregierung, die Transparency nun als recht gut bewertet. Sie erreicht einen Wert von 71 Prozent. An der Spitze der Bundesländer erreicht Thüringen einen Wert von 69 Prozent. Hier lobt die Organisation, dass das Bundesland im Juni ein Lobbyregister vorstellte. Die Staaten dahinter, Bayern (54 Prozent) und Baden-Württemberg (53 Prozent), haben durch neue Abkühlungsperiodenregelungen ihren Abstand zum Mittelfeld erhöht.
Laut der Studie von Transparency Deutschland sollte in Schleswig-Holstein folgendes verbessert werden, um die Transparenz zu erhöhen: ein umfassendes Lobbyregister. Obwohl sich Schleswig-Holstein um 6 Prozentpunkte verbessert hat, liegt es in diesem Bereich immer noch zurück, was als sein größter Mangel identifiziert wird.