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Sachsen steht bei der Fachkräftesicherung vor einer schwierigen Aufgabe

Über den Fachkräftemangel ist auf dem sächsischen Arbeitsmarkt fast täglich die Rede. Die Linke im Landtag hat inzwischen zu 471 Sachverhalten Aufklärung gefordert.

Arbeitsmarkt - Sachsen steht bei der Fachkräftesicherung vor einer schwierigen Aufgabe

Sachsen steht vor der schwierigen Aufgabe, seinen Arbeitskräfte- und Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren sicherzustellen. Das ist die Schlussfolgerung, die die Linke zu einem großen Thema im Statehouse zieht. Zahlen und Fakten zeigen, dass es in der Gegend viele Baustellen gibt. Laut Linken trifft der Mangel vor allem Sachsen. Fast eine Million Menschen haben den Freistaat seit 1990 verlassen. Der Anteil der Sozialversicherungsversicherten im Alter von 50 Jahren und älter beträgt 36,8 % und gehört damit zu den höchsten im Land. Laut Statistik werden bis 2025 jedes Jahr 20.000 Arbeitskräfte benötigt, um die Lücke zu schließen, die durch den Ruhestand entsteht.

Links: Der Markt kann die Demografie nicht beurteilen

Nico Brünler, Arbeitsmarktexperte der parlamentarischen Linken, machte das Versagen der Regierung verantwortlich. Ein Forschungsausschuss wies bereits vor 15 Jahren darauf hin, dass es nicht genügend junge Fach- und Techniker gebe. Aber seitdem ist nicht viel passiert. Die CDU war immer davon überzeugt, dass der Markt alle Probleme lösen wird. Aber der Markt beurteilt die Demografie nicht. „Hätte die CDU-geführte Regierung seitdem gehandelt, wären wir heute schon weiter. Das Arbeitspotenzial der Menschen, die hier gelebt haben und noch leben, muss besser ausgeschöpft werden – durch Anreize und Unterstützung.“

„Die Menschen länger arbeiten zu lassen, wie es die CDU will, wird das Problem nicht lösen. Wer Arbeitskräfte will, muss sie fair bezahlen und für gute Bedingungen sorgen“, sagte Brühl Le. Der Staat sollte Vorreiter sein und öffentliche Aufträge nur an Unternehmen vergeben, die ihre Mitarbeiter angemessen bezahlen. Brenler kritisierte das relativ niedrige Niveau der Tarifverhandlungen in Sachsen. Mehr als die Hälfte der staatseigenen Unternehmen verfügt zudem über keine Tarifverträge. Als weiteres Problem verwies der Linkenpolitiker auf die hohe Zahl an Ausbildungsabbrechern. Letztes Jahr wurde die 6.000-Personen-Marke überschritten.

Das Potenzial von Expats wird nicht ausgeschöpft

Eine mögliche Lösung sieht die Linke darin, das Potenzial von Menschen ausländischer Herkunft besser zu nutzen. Flüchtlinge sollen ihre Fachkenntnisse schneller und besser durch reale Arbeit unter Beweis stellen können als auf dem Papier. „Zu diesem Zweck sollten Pilotprojekte in den Handwerksberufen beginnen und die Eignungsprüfungen nach Möglichkeit direkt in Flüchtlingsunterkünften beginnen. Die Ausländerbehörden müssen verpflichtet werden, bei der Bewerbung um eine Beschäftigung eine möglichst wohlwollende Entscheidungspraxis anzuwenden“, hieß es. Es ist schwierig, im öffentlichen Dienst Menschen nichtdeutscher Herkunft zu finden.

Brenler wies auf den Mangel an Ärzten und Lehrern hin. Seit 2015 ist die Zahl der offenen Arztstellen von 239 auf 518 gestiegen. Es mangelt vor allem an Hausärzten, aber auch bei Augenärzten, Dermatologen und Kinder- und Jugendpsychiatern gibt es Probleme. Beim Lehrpersonal ist das Erreichen des Rentenalters nicht der wichtigste Grund für den Mangel. Sachsen verliere mehr Lehrer durch Entlassungen, Kündigungen und Arbeitsunfähigkeit: „Das muss also auch an den Arbeitsbedingungen liegen.“

Brunner bestätigte, dass die Regierung ausführliche Antworten auf 471 Fragen seines Teams gegeben habe. Das Hauptthema wird in der Plenumssitzung des Landtags nächste Woche besprochen.

Große linke Umfrage zum Technologie- und Arbeitskräftebedarf Sachsens

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Quelle: www.stern.de

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