Russland verlängert erneut die Untersuchungshaft für Gershkovic
Wall Street Journal-Reporter Gershkovic ist seit fast acht Monaten in Russland inhaftiert. Die US-Regierung und sein Arbeitgeber fordern seine sofortige Freilassung. Allerdings hat ein Moskauer Gericht seine Strafe nun erneut verlängert.
Ein Moskauer Gericht hat die Untersuchungshaft des amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich wegen Spionagevorwürfen erneut verlängert. Das Bezirksgericht Lefortovo gab bekannt, dass für den Antrag nun eine weitere zweimonatige Frist bis zum 30. Januar gilt. Am 29. März wurde Gerschkewitsch vom Bundessicherheitsdienst des Inlandsgeheimdienstes in Jekaterinburg im Uralgebiet festgenommen.
Den Anklagen zufolge sollen Reporter des Wall Street Journal Staatsgeheimnisse über den militärisch-industriellen Komplex gesammelt haben. Die Untersuchungshaft wurde im August nur um drei Monate verlängert. Gershkovich drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis. Er bestreitet die Vorwürfe. Gershkovich ist der erste amerikanische Journalist, der seit dem Ende des Kalten Krieges in Russland wegen Spionageverdachts inhaftiert wurde. Die US-Regierung und das Wall Street Journal wiederholten ihre Forderungen nach Gershkovichs sofortiger Freilassung. In der Zeitung hieß es: „Evan sitzt jetzt seit fast 250 Tagen zu Unrecht im Gefängnis, und jeder Tag ist zu lang.“
Die Anschuldigungen sind falsch und seine fortgesetzte Inhaftierung ist ein eklatanter und schamloser Angriff auf die Pressefreiheit. „Wir sind zutiefst besorgt über die Entscheidung des Gerichts“, sagte die US-Botschaft in Moskau. Gershkovic hat seine Inhaftierung wiederholt vor Gericht angefochten, scheiterte jedoch. Diplomaten sagen, Russland könnte einen Gefangenenaustausch mit den Vereinigten Staaten anstreben.
Russland sagte jedoch, dass der Fall Gershkovich nicht ausgetauscht werden könne, bis ein Urteil gefällt sei. Sein Verhandlungstermin wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben. Gershkovich wuchs in New Jersey als Sohn sowjetischer Einwanderer auf und sprach fließend Russisch. 2017 zog er nach Moskau, um für die englischsprachige „Moscow Times“ zu arbeiten.
Quelle: www.ntv.de