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Risse treten im Kranschienenträger eines temporären Atomlagers auf

Strahlender Müll
Mitarbeiter des «Zwischenlager Nord» (ZLN) arbeiten im Zwischenlager.

In den Kranschienenträgern des nördlichen Zwischenlagers für radioaktive Abfälle in Lubmen (ZLN) wurden Risse entdeckt. Engineering for Nuclear Systems Disposal Ltd (EWN) teilte am Dienstag mit, dass die nur wenige Millimeter breiten Markierungen bei regelmäßigen Strukturinspektionen im Stützbereich aufgetaucht seien. „Sobald ein Schaden festgestellt wird, wird das Gebiet sofort abgesperrt und der Kranbahnbetrieb in dem Gebiet bis auf Weiteres eingestellt.“ Eine Freisetzung von radioaktivem Material ist stets ausgeschlossen. „Mensch und Umwelt waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“

Der Schadensort befindet sich den Angaben zufolge in der ZLN-Halle 8. Hier werden Kernbrennstoffe und kernbrennstoffhaltige Abfälle sowie hochradioaktive Abfälle gelagert. Laut einem EWN-Sprecher laufen Kräne in der Halle üblicherweise auf Kranbahnträgern.

EWN sagte, dass es sich derzeit mit einem Ingenieurbüro abstimmt. Es sollte ein Sanierungskonzept entwickelt werden. Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums werden nächste Woche Termine vor Ort möglich sein. „Die EWN GmbH hat diesen Vorfall als meldepflichtigen Vorfall der niedrigsten Kategorie eingestuft und alle Beteiligten umgehend informiert“, sagte Minister Till Backhaus (SPD) in einer Stellungnahme. Es sollte abgeklärt werden, ob es an der Oberfläche des Betons zu Abplatzungen kommt oder ob es zu weiteren Schäden im Inneren des Betonbalkens kommt.

Planungen für ein neues Zwischenlager für 74 Castor-Behälter in Halle 8 sind bereits geplant. Laut EWN wird das Projekt frühestens 2027 betriebsbereit sein.

Erst Anfang August zeigten die ZLN-Fässer mit radioaktivem Abfall Mängel. Allerdings stammen diese Fässer nicht aus Halle 8. Nach damaligen Angaben waren drei 200-Liter-Stahlfässer teilweise korrodiert und eines teilweise verrostet. Auch eine Freisetzung radioaktiven Materials wurde damals ausgeschlossen. Den Angaben zufolge handelte es sich bei dem Inhalt des Fasses um feuchte Erde aus der sogenannten Zentralen Aktivitätswerkstatt (ZAW). Hier werden unter anderem Bauteile des ehemaligen Kernkraftwerks Lubmin mittels einer Hochdruck-Nasseinspritzanlage gereinigt.

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