Landtag - Regierung richtet Stabsstelle zur Antisemitismusprävention ein
Die schwarz-grüne NRW-Landesregierung will eine Arbeitseinheit zur Prävention von Antisemitismus, Extremismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit einrichten. Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) sagte am Donnerstag im Landtag, dass die Coronavirus-Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und Terroranschläge der islamistischen Hamas gegen Israel dazu geführt hätten, dass sich Demokratiefeindlichkeit in der gesellschaftlichen Mitte ausgebreitet habe. Durch die Einrichtung einer Stabsstelle können notwendige Maßnahmen direkt und umgehend umgesetzt werden.
Brandes wies Vorwürfe der Sozialdemokraten zurück, sie wollten mit dem neuen Stabsamt der Landeszentrale für politische Bildung ihre Befugnisse entziehen. Aufgaben der politischen Bildung bleiben davon unberührt. Es wird sogar eine zusätzliche Stelle in der Landeszentrale geben. Auch ein Gedenkkulturbereich wird am Landeshauptquartier bestehen bleiben. Allerdings solle sich die Abteilung stärker mit Themen wie Flucht, Abschiebung und Umsiedlung befassen.
Die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, begrüßte die Pläne zur Einrichtung einer Stabsstelle. Sie sieht viele Synergien mit der Arbeit ihres Büros und hofft auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stelle.
Allerdings warf die sozialdemokratische Opposition der Landesregierung vor, das Landespolitische Bildungszentrum auflösen und einen Großteil des Personals in das Ministerium für Kultur und Wissenschaft auslagern zu wollen. Die Grünen und Schwarzen sollten den Umstrukturierungsplan ganz aufgeben und alle ihre Sprecher in der Landeszentrale belassen.
Blitzschutz auftragen
Lesen Sie auch:
- Wind und Sonne: Netzkosten sollen gerechter verteilt werden
- Ampel ausstecken: Keine Förderung mehr für Elektroautos
- Die EU will die Preisobergrenze für russische Ölexporte verschärfen
- Haushaltskrise: Steigende Strompreise drohen
Quelle: www.stern.de