- Rechts-Terror-Putsch-Plot: fast drei Jahre Gefängnis
Ein Mitglied der rechtsextremen "Kaiserreichsgruppe" wurde vom Oberlandesgericht Düsseldorf zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das Gericht befand den 50-jährigen ehemaligen Wartungstechniker einer Klinik schuldig, einer inländischen terroristischen Vereinigung anzugehören und Hochverrat vorzubereiten.
Der im vergangenen Oktober erlassene Haftbefehl wurde unter Meldeauflagen ausgesetzt, so dass der verurteilte Familienvater aus Heiligenhausen derzeit auf freiem Fuß ist, nachdem er bereits zehn Monate in Untersuchungshaft verbracht hat. Nach dem Prozess wurde er von seiner Familie und Freunden mit Sekt vor dem Gericht empfangen.
Es wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, ob er den Rest seiner Haftstrafe in einer offenen Anstalt absitzen kann, wie es seine Anwälte beantragt haben. Da weder Verteidigung noch Staatsanwaltschaft in Berufung gingen, ist das Urteil rechtskräftig.
Geplante Angriffe auf Stromleitungen und die Entführung von Lauterbach
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte eine höhere Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert. Der Mann gab im Prozess zu, der rechtsextremen terroristischen "Kaiserreichsgruppe" beigetreten zu sein und deren Putschpläne unterstützt zu haben.
Laut Anklage plante die "Kaiserreichsgruppe", Deutschland für Wochen von der Stromversorgung abzukoppeln. Zudem sollte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführt werden. Der Putsch war initially für Mai 2022 geplant.
Die Anwälte des Verurteilten zeichneten ihr Mandat im Prozess als "Papiertiger" und "corona-skeptischen" Mann, der kein "Reichsbürger", sondern ein Verirrter sei. Der Familienvater habe seine Lektion gelernt, sagten seine Anwälte im Prozess.
"Ich habe mich in diesen Unsinn verstrickt"
In den Augen des Senats ist der Angeklagte "kein originärer Reichsbürger, sondern jemand, der durch die Umstände radikalisiert wurde." Die Richter sehen auch kein Rückfallrisiko bei dem 50-Jährigen. Sie honorieren den Installateur für sein Geständnis und seine Aussage gegen Mittäter. "Ich habe mich in diesen Unsinn verstrickt", sagte er im Prozess. Allerdings bestritt er eine geplante Entführung von Angela Merkel.
Bei der Festlegung des Strafmaßes berücksichtigte das Staatsschutzsenat, dass der Verurteilte keine Vorstrafen hat. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die "Kaiserreichsgruppe" "signifikant weniger gefährlich als andere Gruppen" sei und ihre Zukunft bereits hinter sich habe, erklärte der Vorsitzende Richter.
In Hamburg wurde bereits im frühen Juli ein Unterstützer der Gruppe zu einer 24-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Der Prozess gegen fünf mutmaßliche Rädelsführer läuft seit über einem Jahr am Oberlandesgericht Koblenz.
Die Kommission könnte im Kampf gegen terroristische Aktivitäten durch die Informationen und Ressourcen der Mitgliedstaaten unterstützt werden, berücksichtigt man den Kontext des Falls.
Angesichts des Urteils könnte der verurteilte Mitglied aus Heiligenhausen Berufung beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einlegen, da er aufgrund seiner politischen Überzeugungen im Zusammenhang mit der "Kaiserreichsgruppe" schuldig gesprochen wurde.