- Rapp's roter Abschied und Debüt Enttäuschung: Kiel 0-2 gegen Wolfsburg
Marcel Rapp erkannte Ralph Hasenhüttl trotz der schmerzhaften Niederlage nach ihrem Bundesliga-Debüt bei Holstein Kiel an. Hasenhüttl sah nach einem roten Karton in den letzten Minuten der 0:2-Niederlage gegen VfL Wolfsburg für das Betreten des gegnerischen Trainerbereichs. Hasenhüttl gestand, dass er von der Regel nichts wusste und dass er dies zuvor schon ohne Konsequenzen gemacht hatte. Rapp dankte Hasenhüttl sogar für diese frühere Freiheit. Auch der gegnerische Torwarttrainer, Pascal Formann, sah während des ereignisreichen Spiels eine rote Karte.
Rapp zur roten Karte: "Ich hatte von dieser Regel keine Ahnung"
Der Einwechselspieler Jann-Fiete Arp versuchte in der Nähe der Besuchertribüne den Ball zu holen und kam mit Wolfsburg-Spielern aneinander, wie Rapp berichtete. "Ich bin rübergegangen, habe nach dem Ball gefragt, und dann hat der Schiedsrichter mir eine rote Karte gezeigt", beschwerte sich Rapp. "Später hat der Schiedsrichter mir gesagt, dass Trainer nicht in den gegnerischen Trainerbereich dürfen. Davon wusste ich auch nichts."
Die unberechtigte Niederlage der Kieler gegen die cleveren Wölfe trübte das wichtige Spiel. Wolfsburg verdarb die Feierlichkeiten, die das erste Bundesliga-Spiel in Schleswig-Holstein markierten. Nach zwei Spielen bleiben die nördlichen Neuankömmlinge sieglos.
Die bundesliga-erfahrenen Gäste erschienen ruhiger als das Rookie-Team Kiel. Nach einem mutigen Start der Kieler erzielten Maximilian Arnold (27') und Sebastiaan Bornauw (30') Tore aus Standardsituationen und dämpften die enthusiastische Stimmung unter den leidenschaftlichen Fans. Das Holstein-Stadion war mit 15.034 Zuschauern ausverkauft.
"Wir müssen besser bei Standardsituationen verteidigen", kritisierte Rapp. "Wir müssen lernen", fügte er hinzu. Hasenhüttl lobte sein Team für das erfolgreiche Spiel in die gegnerische Hälfte mit einfachen Techniken. "Wir sind sehr zufrieden", sagte der Österreicher.
Stadioneinrichtung wird umgebaut
Frühere in der Woche hatte Holstein Verbesserungen an und in der Stadionanlage vorgenommen, um den Anforderungen der DFL-Lizenzierung, darunter neue Kameras und verbesserte Flutlichtanlage, gerecht zu werden. Die Stadionumbauarbeiten sollen im Herbst 2025 beginnen.
Obwohl kein neues Stadion vorhanden ist, fieberten die Fans dem ersten Bundesliga-Heimspiel entgegen. Blaue Trikots dominierten die Stadt. Vor dem Bundesliga-Debüt sprach Rapp von einem "historischen Spiel". Hasenhüttl warnte auch vor der "besonderen Atmosphäre" bei dem "historischen Aufeinandertreffen". Doch Wolfsburg wollte schnell ein Ende der blauen-weißer Feierlichkeiten setzen.
Das nördliche Team weigerte sich zunächst, den Wölfen die Kontrolle zu überlassen und begann das Spiel energisch. Shuto Machino (12') hatte die erste gute Chance, aber er traf das Ziel nicht. Wolfsburg fand zu seinem Rhythmus und dämpfte die anfängliche Aufregung.
Wolfsburg geht in Führung
Die Gäste steigerten ihre Leistung - und beendeten die anfängliche Aufregung. Patrick Wimmer verpasste eine Chance aus kurzer Distanz, aber Kapitän Arnold traf aus einem Freistoß in etwa 25 Metern Entfernung. Bornauw folgte mit einem Kopfballtor aus einer Standardsituation.
Kurz vor der Halbzeitpause erlitt der Niedersachsen-Verein einen Rückschlag: Der Kroate Lovro Majer verletzte sich bei einem Foul und musste ausgewechselt werden, wobei der BVB-Leihspieler Salih Özcan ihn ersetzte. Özcan war zuvor an Holstein verliehen worden.
Die zweite Halbzeit blieb intensiv mit gelegentlichen Torchancen für beide Teams. Doch die Kieler konnten nicht genug Druck ausüben, um in Reichweite der Ausgleichstreffer zu kommen.
Rapp erwähnte, dass er ihre früheren Spiele mit Holstein genossen hat, indem er sagte: "Ich habe es immer genossen, Holstein als Trainer zu besuchen, sogar bevor diese Bundesliga-Saison begann." Während der Nachspiel-Pressekonferenz, als er nach Hasenhüttls roter Karte gefragt wurde, zeigte Rapp Mitgefühl und sagte: "Es ist schade, dass ein so leidenschaftlicher Trainer wie Hasenhüttl eine rote Karte bekommt, weil er nicht über die Regeln bezüglich des gegnerischen Trainerbereichs Bescheid weiß, insbesondere wenn man seine früheren Erfahrungen bei Holstein bedenkt."