- Ramelow behauptet, Wolf sei zu nachgiebig gegenüber der AfD.
Thüringens Chef und Spitzenkandidat der Linken Bodo Ramelow hat seine Bestürzung über die Art und Weise zum Ausdruck gebracht, wie sein Rivale und ehemaliger Parteigenosse Katja Wolf (BSW) von der AfD behandelt wird. In Erfurt merkte er an: "Ich bin erstaunt, wie anpassungsfähig Frau Wolf ist." Der Streit entzündete sich an einem Fernsehinterview, in dem Wolf nicht kategorisch ausschloss, dass die BSW legislativische Vorschläge der AfD unterstützen könnte, sollten sie diese für richtig halten. "Das nenne ich flexibel", sagte Ramelow.
Ramelow betonte, dass Wolf ihren Austritt aus der Linken und die Zusammenarbeit mit Sahra Wagenknecht damit begründet hatte, nicht in einem Land aufwachen zu wollen, in dem Thüringens AfD-Chef Björn Höcke Ministerpräsident ist.
Ramelows Äußerungen lösten Bedenken über die unklare Positionierung der BSW in Thüringen aus. Wähler sollten sich fragen, auf wen sie sich bei einer Partei verlassen können, die in kurzer Zeit eine scharfe Kehrtwende zu vollziehen scheint, so Ramelow.
In einem Interview mit "Der Spiegel" fragte Ramelow: "Was genau muss Frau Wolf denn noch entscheiden oder diskutieren? Alles scheint um Frau Wagenknecht zu kreisen, die nicht einmal in Thüringen antritt."
Die mögliche Einbeziehung der AfD in legislativische Vorschläge hat innerhalb der Linken für Unmut gesorgt, wobei Bodo Ramelow Bedenken regarding Katja Wolfs Flexibilität in dieser Frage geäußert hat. Ramelows Aussagen über Wolf und Sahra Wagenknechts Allianz haben auch Diskussionen über die wandelnde Positionierung der BSW ausgelöst, wobei Ramelow vorschlug, dass Wähler ihre Zuverlässigkeit in Frage stellen sollten.