Berliner Kammergericht - Prozess gegen BND-Mitarbeiter zunächst abgebrochen
Der Prozess gegen einen mutmaßlichen Spionageagenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) ist zunächst unterbrochen. Das Verfahren solle an diesem Donnerstag (9.30 Uhr) am Berliner Kammergericht fortgesetzt werden, sagte Detlev Schmidt, Vorsitzender Richter des 6. Strafsenats, am Mittwoch. Zuvor hatte die Bundesanwaltschaft in einer mit Unterbrechungen fast zweieinhalb Stunden dauernden Verhandlung Teile der Anklage verlesen.
Sie beschuldigte den BND-Mitarbeiter Carsten L., 53, und seinen mutmaßlichen Komplizen Arthur E., 32, Hochverrat in einem besonders schweren Fall. Da die Anklage Informationen enthielt, die aus Sicht der Bundesanwaltschaft einer besonderen Geheimhaltung bedurften, unterbrach sie ihre Aussage nach 20 Minuten und beantragte den Ausschluss der Öffentlichkeit.
Es folgten hinter verschlossenen Türen Verhandlungen über den Umgang mit dem Problem. Richter Schmidt erklärte später, dass dies sehr umstritten sei. Das Treffen brachte viele Bereiche zur Sprache, über die der Senat friedlich nachdenken möchte und muss. Das Gericht wird seine Entscheidung bekannt geben, wenn der Prozess am Donnerstag wieder aufgenommen wird.
Zwei deutsche Angeklagte sollen im Herbst 2022, nur wenige Monate nach Beginn des russischen Krieges in der Ukraine, geheime Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben haben und dafür jeweils Hunderttausende Euro an „Agentengehältern“ erhalten haben. Beide Männer wurden festgenommen.
Bekanntmachung des Gerichts zum Prozess Bekanntmachung der Anklageschrift vom 8. September 2023 Strafgesetzbuch zum Hochverrat Strafgesetzbuch zu Staatsgeheimnissen Informationen zum BND Festnahmemitteilung Artur E. Festnahmemitteilung Carsten L.
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Quelle: www.stern.de