Prominente beziehen deutlich Stellung gegen Jill Ofarim
Viele Prominente haben Gil Ofarim den Rücken gekehrt, nachdem er zugegeben hatte, dass er in einem Leipziger Hotel einen angeblichen Fall von Antisemitismus erfunden hatte. Einige sagten, sie seien traurig und enttäuscht, andere waren wütend und warfen der Sängerin vor, zu dreist zu sein.
Das Lügengeständnis von Gil Ofarim vor dem Amtsgericht Leipzig sorgte für große Kontroversen. Nach einem mehrwöchigen Prozess gab der Sänger zu, Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelangestellten in Leipzig erfunden zu haben. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Promi-Reaktionen eintrafen.
Der Komiker Oliver Pocher beispielsweise thematisierte in einem Instagram-Video die schockierende Wendung im Fall Ofarimus. „Es ist so schade. Besonders heute, wo Antisemitismus ein so ernstes Problem ist“, sagte Porcher. Für ihn waren Ofarims Taten „an Kühnheit unübertroffen“. Dass die Sängerin nach der Veröffentlichung eines Instagram-Videos im Oktober 2021 immer wieder im Fernsehen auftrat, hält Pocher für „eine PR-Reise wie keine andere.“ Allerdings hegte er von Anfang an Zweifel an der Darstellung des Musikers. Er wandte sich direkt an Ofarim und sagte: „Ich kenne dich, du denkst, du bist ein bisschen heißer als die meisten anderen Leute.“
Auch Julian F. M. Stockel, der damals Ofarim verteidigte, war enttäuscht. „Er hat nicht nur gelogen, es hat eine ganz andere Bedeutung“, sagte der Reality-Star gegenüber RTL. „Es ist eine Beleidigung aller Opfer von Homophobie und Antisemitismus.“ Damit habe Offarim „sozialen Schaden“ angerichtet. Er ist überzeugt, dass der Sängerin nun schwierige Zeiten bevorstehen.
Mitgefühl für das Hotelpersonal
Die Schauspielerin und Autorin Susan Sideropoulos, selbst Jüdin, sprach mit Bild. Wie die meisten Menschen glaubte sie damals an Ofarim. Die ehemalige „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Schauspielerin sagte: „Es ist unglaublich, dass es Menschen gibt, die Themen mit großem Kummer und Schmerz – wie Antisemitismus, Rassismus und alle Formen der Unterdrückung – ausnutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Traurigkeit und Scham.“ " Enttäuscht.
Alexandra Meyer-Walden, die Ex-Frau von Oliver Porcher, erklärte, dass auch sie Ofarims Vorwürfe für bare Münze nehme: „Wenn jemand sagt, dass er antisemitischen Beleidigungen ausgesetzt war, muss ich das ernst nehmen und ihn unterstützen.“ „Deshalb ist es so enttäuschend. Ich kenne Gil schon lange und bin persönlich von ihm enttäuscht“, sagte sie in einem Interview mit „Bild“. Besonders leid tat ihr das Hotelpersonal, „dem hier Böses vorgeworfen wird“.
Ofarim, dem Verleumdung vorgeworfen wurde, gab am Dienstag zu: „Die Vorwürfe sind wahr.“ Er entschuldigte sich beim Hotelpersonal, das die Entschuldigung vor Gericht akzeptierte. Ofarim sagte, er habe das im Oktober 2021 veröffentlichte Video gelöscht. Gleichzeitig löschte er auch seinen gesamten Instagram-Account.
Nach dem Schuldeingeständnis stellte das Landgericht Leipzig das Verfahren gegen Ofarim ein und verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro. Der Sänger hat sich bereit erklärt, jeweils 5.000 Euro an die jüdische Gemeinde Leipzig und einen anderen Verein zu zahlen.
Quelle: www.ntv.de