Prognose: Der Energieverbrauch wird im Jahr 2023 auf ein Rekordtief sinken
Deutschlands Energieverbrauch dürfte in diesem Jahr vor allem aufgrund der schrumpfenden Wirtschaftsleistung auf ein Rekordtief sinken. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) rechnet mit einem Rückgang um knapp 8 % im Vergleich zum Vorjahr auf 10.784 Petajoule (= 2996 Terawattstunden). Das bedeutet, wie die AG Energiebilanzen in Berlin mitteilte, dass der Verbrauch fast 28 % unter dem bisherigen Höchstwert von 14.905 PJ im Jahr 1990 liegen wird. Zur Einordnung: Nach Angaben der Bundesnetzagentur verbrauchte Deutschland im Jahr 2022 484 Terawattstunden Strom und 847 Terawattstunden Erdgas. Eine Terawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden.
In dem Bericht heißt es, dass der Energieverbrauch Deutschlands im Jahr 2023 besonders von der wirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst wird. „Die Wirtschaftsleistung dürfte in diesem Jahr um etwa 0,5 % zurückgehen.“ Insbesondere der Produktionsrückgang in energieintensiven Industrien werde erhebliche Auswirkungen auf den Energieverbrauch haben. Das wärmere Wetter hatte auch Auswirkungen auf den geringeren Verbrauch im Vergleich zum Vorjahr. Der Generalstaatsanwalt rechnet damit, dass etwa ein Fünftel des Verbrauchsrückgangs auf die Witterung zurückzuführen ist.
Der dritte Effekt der Verbrauchsreduzierung ergibt sich aus dem Energiepreisniveau. „Tatsächlich sind die Importpreise für die wichtigsten importierten Energieträger im Laufe des Jahres deutlich gesunken. Die Preise liegen immer noch deutlich über dem Niveau von 2021.“ Es wird davon ausgegangen, dass anhaltend hohe Preise nicht nur für Einsparungen sorgen, sondern auch zu einem Rückgang der energieintensiven Energieträger führen werden Produktion reduzieren.
Andererseits hat die Bevölkerungsentwicklung einen zunehmenden Einfluss auf den Konsum. Der Zuzug von 1,35 Millionen Menschen durch Zuwanderung wird zu einem Anstieg des Energieverbrauchs um etwa 200 Petajoule führen.
Quelle: www.bild.de