Polizei fordert mehr Kameras auf Weihnachtsmärkten
Derzeit strömen Hunderttausende Deutsche auf Weihnachtsmärkte. Nachdem der Angriffsplan bekannt wurde, mischte sich eine unbeschwerte Stimmung mit widersprüchlichen Gefühlen. Polizeigewerkschaften fordern deshalb mehr Kameras. Darüber hinaus stehen die Beamten unter enormem Druck.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat nach jüngsten Festnahmen wegen der Planung eines Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt einen verstärkten Einsatz technischer Hilfe gefordert. GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke sagte dem ARD-„Morgenmagazin“, dass mit Videoüberwachung und Gesichtserkennungssoftware die Polizei beruhigt werden könne. „Dadurch werden Ressourcen frei und wir können dann mehr Streifen- und gemeindefreundliche Polizeiarbeit auf den Weihnachtsmärkten und in der Innenstadt durchführen.“
„Die Videoüberwachung von Weihnachtsmärkten ist ein sinnvolles Instrument und sollte unter Einsatz bester Technik intensiv genutzt werden“, sagte er zuvor dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Dies kommt bisher nur in Einzelfällen vor, da eine präventive Videoüberwachung aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen oft nicht möglich ist.
Kopelk sagte, die Polizei müsse viel Personal für den Schutz der Weihnachtsmärkte einsetzen: „Verstärkung der Polizeipräsenz durch Dienstplanänderungen, Feiertagsverbote und Überstunden.“ Diese zusätzlichen Schichten seien nicht dauerhaft aufrechtzuerhalten. Kopelk sagte, bei einem Treffen der Innenminister in dieser Woche müsse auch über die „Belastungssituation, Krankheitsraten und Personalausstattung“ der Polizeibeamten gesprochen werden.
3200 Weihnachtsmärkte in Deutschland
Auch Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sieht einen enormen Druck auf die Polizei. „Einerseits versucht die Polizei, jüdische Einrichtungen wegen des Gaza-Krieges zu schützen. Andererseits kann die Bundespolizei auf Weihnachtsmärkten in den Bundesländern keine Unterstützung leisten, weil diese an die Grenze angeschlossen sind“, sagte er RND. Dort werden auch diejenigen abgefangen, die eine Gefahr darstellen oder darstellen könnten.
Kopelks Appell an die Weihnachtsmarktbesucher: „Haben Sie keine Angst, aber (...) seien Sie vorsichtig.“ Bürger sollten verdächtige Situationen melden und „so früh wie möglich die Polizei alarmieren.“ Ähnlich äußerte sich Frank Hackelberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Künstlerbundes. Doch am Samstag beteuerte er in der Rheinischen Post: „Die 3.200 Weihnachtsmärkte in Deutschland sind sicher. Die Menschen sollten vorsichtig sein, sich aber keine Sorgen machen.“
Jugendliche planen Angriff auf Weihnachtsmarkt
Zwei junge Männer im Alter von 15 und 16 Jahren wurden kürzlich in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg wegen des Verdachts der Planung von Anschlägen auf Weihnachtsmärkte festgenommen. Auch im niedersächsischen Helmstedt wurde ein 20-jähriger Mann festgenommen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes erhielt die Polizei Hinweise darauf, dass der Verdächtige eine schwere Gewalttat plante.
Die beiden jungen Männer wurden festgenommen. Ihre angebliche Planung erinnerte an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in der Berliner Gedächtniskirche vom 19. Dezember 2016, bei dem 13 Menschen getötet wurden, darunter einer, der Jahre später starb.
Bereits vor Bekanntwerden der jüngsten Festnahmen hatte der Bundesdienst für Verfassungsschutz vor der Gefahr möglicher Terroranschläge gegen jüdische und israelische Menschen und Institutionen sowie „westliche Länder“ im Kontext des Nahostkonflikts gewarnt . „Deutlicher Anstieg. Die größte Gefahr geht daher nicht von Anhängern der Hamas oder der pro-iranischen Hisbollah aus, sondern von Terrorgruppen wie Al-Kaida oder dem sogenannten Islamischen Staat (IS).
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Quelle: www.ntv.de