zum Inhalt

Politiker der Liberaldemokratischen Partei schließen Steuererhöhungen nicht aus

Das zweite Tabu nach der Schuldenbremse

„Wie erhöhen wir die Einnahmen“: Ein anderes Wort ist „Steuern erhöhen“..aussiedlerbote.de
„Wie erhöhen wir die Einnahmen“: Ein anderes Wort ist „Steuern erhöhen“..aussiedlerbote.de

Politiker der Liberaldemokratischen Partei schließen Steuererhöhungen nicht aus

Zwei langjährige Tabus der FDP geraten nach dem Karlsruher Urteil ins Wanken. Nun hat Lindner den Weg für eine Lockerung der Schuldenbremse frei gemacht und schließt Steuererhöhungen nicht mehr aus.

FDP-Haushaltsexperte Otto Frick schließt Steuererhöhungen angesichts der Haushaltskrise nicht mehr aus. „Wir müssen auch über diesen Teil diskutieren, wie wir die Einnahmen erhöhen können“, sagte ein FDP-Bundestagsabgeordneter am Nachmittag gegenüber Welt TV. Die Koalitionspartner Sozialdemokraten und Grüne haben den Wunsch geäußert, die Einnahmen zu steigern. Für die Liberaldemokraten waren Steuererhöhungen bisher ein absolutes Tabu. „Wer vorhergesagt hat, dass etwas nicht funktionieren wird, will nicht verhandeln“, sagte Frick. Nach dem Schuldenurteil des Bundesverfassungsgerichts müssen alle Ampelparteien „Kompromissbereitschaft“ zeigen. Nötig seien jetzt „gegenseitige Zugeständnisse, aber von allen Seiten“.

Frick wies darauf hin, dass eine Einkommenssteigerung nicht zwangsläufig mit einer Erhöhung der Steuern einhergehen müsse. Diese Ziele könnten auch durch eine Überprüfung der Subventionen oder eine Erhöhung des CO2-Preises erreicht werden. Nach Fricks eigenen Worten ist das besser, als die Steuern zu erhöhen und dann umzuverteilen.

Frick sagte weiter, dass die von ihm geforderte Bereitschaft zu schwierigen Kompromissen für alle Koalitionspartner gelten müsse – insbesondere angesichts der Forderungen von Sozialdemokraten und Grünen, dass es bei Sozialausgaben wie der Bürgerfürsorge oder der Kindergrundsicherung keine Kompromisse geben dürfe . „Ampel“ hat nun die Aufgabe: „Wir müssen beides betrachten: Können wir wirklich alles machen, was wir wollen? Oder müssen wir hier nur Kompromisse eingehen?“

Kubiki ist gegen Moratorium der Schuldenbremse

Bisher waren Steuererhöhungen und eine Aussetzung der Schuldenbremse für FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner Tabus. Die Ampel-Gewerkschaft hofft, die Schuldenbremse aufgrund des Karlsruher Urteils in diesem Jahr erneut aussetzen zu können. Lindner gab am Donnerstag den Nachtragshaushalt bekannt. Lindner schrieb im Onlinedienst Dies ist Voraussetzung für die Aussetzung der Schuldenbremse. Die Sozialdemokraten und die Grünen unterstützten die Entscheidung.

Innerhalb der Liberaldemokratischen Partei gibt es bereits Widerstand. „Meiner Meinung nach wäre ein solcher Schritt schwer zu vermitteln“, sagte FDP-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Kubicki der Fink-Zeitung. Eine Wiederaufhebung der Schuldenbremse sei zwar rechtlich möglich, würde aber „schwerwiegende Vertrauensprobleme“ nach sich ziehen.

Stattdessen forderte Kubiki einen Paradigmenwechsel in der Haushaltspolitik. Oberste Priorität hat die Diskussion über die Reduzierung einiger Staatsausgaben. Der stellvertretende Sprecher des Deutschen Bundestages sagte: „Angesichts der Schwere des Haushaltsproblems ist es zum Beispiel schwer zu vermitteln, dass wir weit mehr als 30 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe zahlen.“ Für Kubiki sei dies jedoch unmöglich dass sich die Liberaldemokraten von der Ampel-Allianz lösen. „Die Liberaldemokraten entziehen sich ihrer Verantwortung nicht“, sagte er.

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles