Kriminalität - Planen Sie einen Terroranschlag? Der 20-jährige Mann bleibt in Untersuchungshaft
Er soll einen Anschlag auf Weihnachtsmarktbesucher planen: Die niedersächsische Polizei ermittelt gegen einen 20-jährigen Mann, der verdächtigt wird, einen Terroranschlag geplant zu haben.
Als mögliches Angriffsziel sehen die Ermittler den Weihnachtsmarkt in Hannover – „Diese Möglichkeit können wir derzeit nicht ausschließen“, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Kriminalamts. Der Mann bleibt laut LKA in Polizeigewahrsam.
Weitere Verhaftungen
Zwei junge Männer im Alter von 15 und 16 Jahren wurden kürzlich in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg wegen des Verdachts der Planung von Anschlägen auf Weihnachtsmärkte festgenommen. Der 20-jährige Mann wurde am 21. November in Helmstädt in Gewahrsam genommen. Nach Angaben des Landeskriminalamts erhielt die Polizei Hinweise darauf, dass der Tatverdächtige aus dem Land Sachsen-Anhalt schwere Gewalttaten plante. Nähere Angaben wollte das LKA aus taktischen Gründen nicht machen.
Nach Angaben von Sicherheitskreisen kam der junge Iraker erst letztes Jahr nach Deutschland und soll darüber nachgedacht haben, Weihnachtsmarktbesucher mit einem Messer anzugreifen. Die Bundesanwaltschaft untersucht den Vorwurf der Unterstützung ausländischer Terrorgruppen. Der Asylantrag eines Mannes, der in Niedersachsen Arbeit gefunden hat, wurde vor einigen Tagen angeblich abgelehnt.
Haben Sie Angst vor dem Besuch der Weihnachtsmärkte?
Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens sagte dem NDR zuvor über den Tatverdächtigen: „Er hat angekündigt, dass er offensichtlich während einer Großveranstaltung in der Weihnachtszeit einen Anschlag verüben will, weshalb wir ihn in Sicherungsverwahrung nehmen.“ ".
Zur Sicherheitslage auf Weihnachtsmärkten sagte Behrens, die dortige Polizei sei aufgrund der bewaffneten Konflikte im Nahen Osten „sehr aufmerksam und stark“. „Wir haben immer noch Islamisten“, betonte sie.
Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums liegt derzeit keine konkrete Gefahrenlage vor, sondern es liege eine „höchst abstrakte Gefahr“ vor. Der Krieg in Gaza hat die Sicherheitslage im ganzen Land verschärft. Alle Weihnachtsmärkte verfügen über ein Sicherheitskonzept und auch eine erhöhte Polizeipräsenz soll für die Sicherheit der Märkte sorgen. Ein Sprecher des Ministeriums sprach von einer „sehr instabilen Sicherheitslage“.
Die Polizei Hannover teilte mit, dass „eine angemessene Anzahl an Einsatzkräften“ auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt sei. Sogenannte mobile Wachen sollen als Anlaufstelle für Besucher dienen, die eine Anzeige erstatten oder der Polizei Hinweise geben wollen. Auch in diesem Jahr wird der Weihnachtsmarkt in der Altstadt von mehreren Kameras überwacht.
Basierend auf der IS-Methode
Zwei junge Männer aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg wurden wegen Terrorverdachts festgenommen. Sie sollen mit der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sympathisieren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sollen sie vereinbart haben, Touristen auf dem Weg zum Leverkusener Weihnachtsmarkt Anfang Dezember durch die Sprengung eines Kleintransporters zu töten.
Dem in Nordrhein-Westfalen festgenommenen 15-Jährigen soll Benzin gegeben worden sein, bei der Durchsuchung wurde jedoch kein Kraftstoff gefunden. Oberstaatsanwalt Holger Hemming sagte, es habe bei der Tatplanung ein „ganz bestimmtes mentales Modell“ gegeben. Es liegen jedoch keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass die beiden sich einen Pickup besorgt haben.
Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf sagte, die jungen Männer hätten den Anschlag angeblich auf Grundlage der Ziele und Vorgehensweisen des „Islamischen Staates“ geplant. Es handelt sich um ideologisch ausgerichtete Sympathisanten, nicht um tatsächliche Mitgliedschaften oder tatsächliche Kontakte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde dem jungen Mann die Verschwörung zur Begehung einer Straftat vorgeworfen, also die Begehung eines abscheulichen Mordes aus abscheulichen Motiven und die Vorbereitung einer schweren Gewalttat gegen den Staat.
Die angebliche Planung der Jugendlichen – ein 15-Jähriger deutsch-afghanischer Herkunft und ein 16-Jähriger mit russischer Staatsbürgerschaft – erinnert an den Anschlag auf die Gedächtniskirche in Berlin vom 19. Dezember 2016. Damals fuhr ein islamischer Terrorist mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt. Insgesamt starben 13 Menschen, einer davon Jahre später.
Bedrohungslage in ganz Deutschland
Das niedersächsische Innenministerium teilte mit, dass die Sicherungsverwahrung gemäß dem Landespolizeigesetz zunächst bis zu 14 Tage nach der richterlichen Entscheidung dauern könne. Diese Frist kann nach Prüfung durch einen Richter um weitere 14 Tage verlängert werden. Zur Gefahrenabwehr kann sie um 7 Tage verlängert werden. Die Bremer Polizei teilte außerdem mit, dass den Sicherheitsbehörden derzeit keine Hinweise vorliegen, die zu einer konkreten Gefährdung der Bremer Weihnachtsmärkte führen könnten. Die Bedrohungslage in Deutschland und Europa bleibt jedoch unverändert; Weihnachtsmärkte sind aufgrund der zu erwartenden hohen Besucherzahlen, der zentralen Lage und der offenen Zugangsmöglichkeiten besonders wichtig. Das Sicherheitskonzept der Bremer Polizei sieht außerdem die Prävention grenzüberschreitender Kriminalität und den Einsatz verschiedener Barrieren vor.
Lesen Sie auch:
Quelle: www.stern.de