Ob veganer Eiweißersatz oder pflanzliche Fischalternativen: Pflanzenbasierte Produkte gehören bei der Kölner Fachmessa Anuga zu den wichtigen Trends. «Alternative Proteine, Clean-Label-Produkte sowie Produkte mit gesundheitlichem Zusatznutzen stehen im Fokus», sagte Bastian Mingers, Leiter des Geschäftsbereichs Ernährung beim Veranstalter Koelnmesse, am Freitag. Auf der internationalen Leitmesse für die Ernährungswirtschaft zeigen von Samstag an rund 7800 Aussteller aus 118 Ländern ihre Neuheiten.
Deutsche Unternehmen hätten sich mit Investitionen und Innovationen zuletzt zurückgehalten, sagte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). 2022 sei die Zahl der Markteinführungen im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent gesunken. Bezogen auf den Zeitraum von 2018 bis 2022 gebe es bei der Einführung neuer Produkte einen durchschnittlichen jährlichen Rückgang von minus 2,5 Prozent – während global das jährliche Wachstum bei 4,3 liege.
Als Gründe für die rückläufige Entwicklung in Deutschland sieht der BVE die Inflation, einen allgemeinen Konsumrückgang sowie preissensible Kunden.
Minhoff kritisierte eine zunehmende Einflussnahme des Staates. Diese bremse die Ernährungsbranche aus. So sorge das geplante Werbeverbot für Lebensmittel mit hohen Zucker- und Fettanteilen für große Verunsicherung. «Die Politik muss Abstand davon nehmen, den Herstellern Vorgaben bis ins kleinste Detail ihrer Produkte machen zu wollen», sagte Minhoff.