- PFAS in mehr als der Hälfte der Tierfuttermittel
Per- und polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), häufig als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet, wurden in mehr als der Hälfte der in Sachsen 2023 getesteten tierischen Lebensmittelproben gefunden. "Das ist kein sachsen-spezifisches Problem, sondern ein europaweiter Trend", sagte Jens Albrecht, Präsident des Sächsischen Landesinstituts für Gesundheit (LUA), bei der Vorstellung des LUA-Jahresberichts 2023 in Dresden am Mittwoch.
In allen Fällen lagen die Werte jedoch unter der EU-Grenze. "Kein Grund zur Beunruhigung", fügte Albrecht hinzu. Insgesamt wurden 114 tierische Lebensmittelproben (Eier, Fisch, Fleisch und Milch) auf diese Chemikalien getestet. Das LUA fand besonders hohe Werte in Wildschweinproben.
Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelmonitoring legte das LUA den Fokus auf den Nachweis der sogenannten "Ewigkeitschemikalien" (PFAS). Diese Chemikalien sind aufgrund ihrer wasser- und fettschilderten Eigenschaften in Beschichtungen für Regenjacken, Teflonpfannen und sogar in Körperpflegeprodukten verwendet. Sie sind sehr schwer abbaubar und reichern sich in der Natur und in Lebensmitteln an.
PFAS stellen Gesundheitsrisiken dar. Es wurde festgestellt, dass Kinder mit hohen PFAS-Werten im Blut eine verminderte Immunantwort auf Impfungen haben, erklärte Albrecht. "Es ist gut, wenn PFAS nicht in unseren Lebensmitteln vorkommen und somit nicht in unseren Körper gelangen", fügte er hinzu.
Von den 20.000 getesteten Lebensmittelproben wurden 0,2 % als gesundheitsbedenklich eingestuft. Die restlichen Probleme betrafen mainly irreführende oder nicht konforme Kennzeichnung. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Lebensmittel in Sachsen sicher sind, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD).
Als Beispiel für mangelhafte Kennzeichnung nannte Albert Garnelen. "Wir haben bestimmte Tendenzen zur Täuschung von Verbrauchern festgestellt", sagte Albert. Durch die Erhöhung des Wassergehalts wird das Verkaufsgewicht erhöht, was zu Proteinausfällung, verringerter ernährungs- und kulinarischer Wert und erhöhtem Salzgehalt führt.
Das LUA stellte eine positive Entwicklung in der Tiermedizin fest: Obwohl die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiterhin dominiert, sank die Anzahl der Fälle erstmals 2023 um mehr als die Hälfte auf 408 (von 947 im Jahr 2022). "Das ist wirklich gute Nachricht", sagte Köpping. Das ist ein wichtiger Erfolg für die sächsischen Schweinebauern.
Das LUA betonte die Bedeutung der Überwachung von 'Gesundheit und Sicherheit' in Lebensmitteln und Futtermitteln, insbesondere im Hinblick auf den Nachweis von 'Ewigkeitschemikalien' wie PFAS. Jens Albrecht verwies darauf, dass PFAS Gesundheitsrisiken darstellen und menciona Studien, die eine verminderte Immunantwort auf Impfungen bei Kindern mit hohen PFAS-Werten im Blut zeigen.