Literatur - Pen-Berlin möchte in der Nahost-Debatte weitere Unterscheidungen treffen
Auch nach einem internen Streit über seine Haltung zu aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt will der Autorenverband PEN-Berlin auf differenzierten Einschätzungen bestehen. „Im Zweifelsfall sind wir immer dafür, den Debattenraum so offen wie möglich zu halten“, sagte Deniz Yücel, Co-Sprecher des Verbandes, am Samstag auf der PEN-Konferenz „Head in the Wall“. „Die Meinungsfreiheit umfasst auch die Freiheit dummer, sogenannter diffamierender und verstörender Äußerungen.“
Im Zuge der Hamas-Angriffe warfen einzelne Mitglieder des Vereins der Führung von Pen-Berlin mangelnde Solidarität mit Israel vor. Infolgedessen traten einige Leute zurück.
Pen-Berlin lehnt „einen pauschalen Boykott von allem und jedem ab, der auch nur annähernd als BDS bezeichnet werden könnte. Genau deshalb lehnen wir BDS ab.“ BDS steht für „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“. Die Bewegung ruft zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte aufgrund des Vorgehens Israels gegen Palästinenser auf.
Yücel sagte, der Verein sei nicht als ideologische Gruppe gegründet worden. „Im Gegenteil, wir wollten von Anfang an einen Verein, der nicht nur hinsichtlich Herkunft, Geschlecht, Orientierung, Alter etc., sondern auch politisch vielfältig ist.“ Was sie eint, ist das Bekenntnis zur Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und ein Bekenntnis zur künstlerischen Freiheit sowie „Unterstützung für Kollegen aus aller Welt, die wegen der Ausnutzung dieser Freiheiten verfolgt, verhaftet und gefoltert werden.“
Info Pen-Berliner Informationskonferenz
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Quelle: www.stern.de