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Pakistan: Gerichte beginnen mit Anhörungen zu Massenabschiebungen

Pakistan kündigte im Oktober an, Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus abzuschieben. Mehr als 375.000 Flüchtlinge waren von der Razzia betroffen. Doch die Abschiebungen stießen auf Kritik.

Afghanische Familien warten am pakistanischen Grenzübergang auf die Formalitäten..aussiedlerbote.de
Afghanische Familien warten am pakistanischen Grenzübergang auf die Formalitäten..aussiedlerbote.de

Pakistan: Gerichte beginnen mit Anhörungen zu Massenabschiebungen

In Pakistan hat der Oberste Gerichtshof mit der Anhörung mehrerer Petitionen gegen die Massenabschiebungen afghanischer Flüchtlinge begonnen. Dies gab ein Bewerber auf der Plattform X (ehemals Twitter) bekannt. Aktivisten, Politiker und Anwälte reichten Petitionen ein.

Die Regierung von Islamabad kündigte Anfang Oktober die Ausweisung von Flüchtlingen ohne Aufenthaltsstatus an und setzte eine Frist für die freiwillige Ausreise bis zum 1. November. Nach Angaben der Regierung vom Oktober lebten zu diesem Zeitpunkt etwa 4,4 Millionen afghanische Flüchtlinge in Pakistan, von denen etwa 1,7 Millionen keine gültigen Dokumente besaßen.

The Supreme Court has issued notices to the caretaker government, foreign ministry and the apex committee in the first hearing of our petition against the forced expulsion of Afghan refugees. We hope for justice to prevail and for the rights of Afghan refugees to be protected. https://t.co/P8EyC4JJjl

— Mohsin Dawar (@mjdawar) December 1, 2023

Laut Human Rights Watch sind seit der Ankündigung mehr als 375.000 Flüchtlinge nach Afghanistan zurückgekehrt. Die meisten zogen unter dem Druck der drohenden Abschiebung auf sich allein gestellt, etwa 20.000 wurden abgeschoben.

Kritik an Pakistan

Aktivisten und Menschenrechtsgruppen haben sich in den letzten Wochen immer wieder über das harte Vorgehen der pakistanischen Behörden gegen Flüchtlinge beschwert. Von den Behörden wird erwartet, dass sie das Eigentum der Flüchtlinge beschlagnahmen und Bestechungsgelder fordern. Außerdem kommt es ständig zu Drohungen, willkürlichen Verhaftungen und nächtlichen Razzien.

Nach Angaben des Informationsministers der Grenzprovinz Belutschistan wollen die Behörden die Abschiebungen jedoch verstärken, die bereits Monate vor den Parlamentswahlen im Februar stattfinden. Wie der Minister auf einer Pressekonferenz bekannt gab, sollen bis Januar eine Million nicht registrierte Flüchtlinge das Land verlassen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden allein in Belutschistan, nahe der afghanischen Grenze, täglich 10.000 Flüchtlinge abgeschoben.

Quelle: www.dpa.com

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