Operation Mincemeat" serviert eine köstliche wahre Geschichte über Spionage im Zweiten Weltkrieg
Die hervorragend besetzte und von John Madden ("Shakespeare in Love") inszenierte britische Produktion verliert sich ein wenig im Privatleben derjenigen, die für den ausgeklügelten Plan mit dem Codenamen verantwortlich waren, mit dem Hitler davon überzeugt werden sollte, dass eine alliierte Invasion über Griechenland und nicht über Sizilien erfolgen würde.
In dem verzweifelten Bemühen, die Nazis in die Irre zu führen, schmiedeten die beiden Leiter des Programms für den MI6, Ewen Montagu (Firth) und Charles Cholmondeley ("Succession" Macfadyen), den Plan, eine Leiche mit amtlich aussehenden Papieren in den Besitz der Nazis zu bringen, in der Hoffnung, diese würden auf die List hereinfallen und die Küste, an der die Soldaten landen sollten, relativ unverteidigt lassen.
Die Schritte, die dazu führen, sind abwechselnd komisch und haarsträubend, wie z. B. die Tatsache, dass die Organisatoren aufmerksam auf jemanden starren, der auf einem Foto als ihre Leiche durchgehen könnte. Montagu arbeitet mit einer Frau in ihrem Büro, Jean Leslie (Kelly Macdonald), zusammen, um eine detaillierte Hintergrundgeschichte für den toten Mann zu fabrizieren und entwickelt dabei unangenehme Gefühle, die durch ihre persönliche Situation verkompliziert werden.
Abgesehen von den logistischen Hürden sieht sich das Team mit erheblicher Skepsis seitens ihrer Vorgesetzten konfrontiert, und ihr Kontaktmann zu Churchill, Admiral Godfrey (Jason Isaacs), ist bereit, sie im Handumdrehen über Bord zu werfen. (Churchill seinerseits definiert den Einsatz, indem er bemerkt: "Je fantastischer, desto idiotensicherer muss der Plan sein.")
Mit dieser Besetzung (Firth erlebt mit diesem Film und "The Staircase" einen Superstar-Monat ) und der Vorlage, die von der Autorin Michelle Ashford nach einem Buch von Ben Macintyre adaptiert wurde, kann man kaum etwas falsch machen. Aber "Operation Mincemeat" glänzt dennoch durch seinen tadellosen Look und die unaufdringliche Darstellung dieser unwahrscheinlichen Helden, deren entscheidender Beitrag zu den Kriegsanstrengungen erst Jahrzehnte später allgemein bekannt wurde. Und als ob das noch nicht genug wäre, gehörte zu den Ideengebern auch der junge Ian Fleming (Johnny Flynn), der später James Bond erschaffen sollte.
Der Film funktioniert also auf mehreren Ebenen, er ist sowohl ein altmodischer Krimi als auch ein Blick in die Geschichte. Und wie bei seinem Vorbild gibt es zwar hier und da Schluckauf, aber wenn sich der Rauch verzogen hat, kann man diese köstliche "Operation" nur als einen mitreißenden Erfolg bezeichnen.
"Operation Mincemeat" hat am 11. Mai auf Netflix Premiere und läuft auch in Großbritannien in den Kinos.
Lesen Sie auch:
- „Er ist sehr gesund“: Brad Pitt wird 60
- Chinas Ersatz
- Viel gelobt, oft kritisiert: Til Schweiger wird 60
- Kultgitarrist Keith Richards wird 80
Quelle: edition.cnn.com