Nordkorea rüstet an seiner Grenze zu Südkorea auf
Seoul hat Militärabkommen mit seinem Nachbarn vorübergehend auf Eis gelegt, nachdem Nordkorea einen Spionagesatelliten gestartet hatte. Pjöngjang reagierte mit der Verlegung von Truppen an die Grenze. Nun baut auch Machthaber Kim Jong Un Außenposten in der Gegend wieder auf.
Nach Angaben des südkoreanischen Militärs hat Nordkorea mit der Wiederherstellung von Posten an seiner Südgrenze begonnen, nachdem die beiden Länder ein Militärabkommen ausgesetzt hatten. Ein Militärbeamter sagte, Pjöngjang habe kürzlich bewaffnete Soldaten und Ausrüstung geschickt. Ein vom Militär veröffentlichtes Foto zeigte vier nordkoreanische Soldaten beim Aufbau eines Holzpfostens in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern.
Alle elf durch das Abkommen gestrichenen Stellen würden wiederhergestellt, teilte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf militärische Quellen mit. Pjöngjang hat angekündigt, an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea „stärkere Streitkräfte“ und „neue militärische Ausrüstung“ stationieren zu wollen.
Südkorea kündigte am vergangenen Mittwoch an, das Militärabkommen von 2018 teilweise auszusetzen und die Überwachungsmaßnahmen entlang der Grenze wieder einzuführen. Dies folgt auf den Start des Spionagesatelliten Malligyong-1, der nach zwei gescheiterten Versuchen letzte Woche nach Angaben Nordkoreas erfolgreich ins All gebracht wurde.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un zeigte sich am Montag bei einem Besuch im Weltraumkontrollzentrum Pjöngjang „äußerst zufrieden“ mit den Vorbereitungen für eine Satellitenaufklärungsmission, die am 1. Dezember beginnen soll, berichtete die Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur. Der Start des Satelliten wurde vor allem von den USA und Südkorea scharf verurteilt. Sie befürchteten eine „destabilisierende Wirkung“ in der Region.
Quelle: www.ntv.de