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Müll, Farbe und Reifen - Der Wald ist ein Problem

Im Wald die Natur zu erleben, aber manchmal Müll zu finden, der nicht dort sein sollte, ist ein Problem.

Illegaler Müllentsorgung im Wald ist immer noch ein Problem, sagen Umweltschützer (Symbolbild).
Illegaler Müllentsorgung im Wald ist immer noch ein Problem, sagen Umweltschützer (Symbolbild).

- Müll, Farbe und Reifen - Der Wald ist ein Problem

Umweltaktivisten sehen illegalen Müllentsorgung als Problem in Deutschland, doch das Ausmaß bundesweit ist unklar. "Unsere Schätzung ist, dass das Wegwerfen von Abfällen - von Taschentüchern bis hin zu Haushaltsmüll - auf einem hohen Niveau ist, wenn nicht sogar zunimmt", sagte Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Forstschutzverbandes. "Obwohl die Folgen, insbesondere für Tiere und Wälder, bekannt sind, gibt es kein Unrechtsbewusstsein." Bundesweite Zahlen zur Menge an Müll sind nicht verfügbar.

Dieser Mangel an Daten trägt zu den unterschiedlichen Schätzungen bei. Sven Selbert, Experte für Wälder beim Naturschutzbund (NABU), sagte, er kenne keine zuverlässigen Indikatoren oder logischen Gründe, warum Müll in Wäldern generell zunehmend ein Problem sein könnte. "Im Vergleich zur Zeit nach der Wiedervereinigung könnte das Problem sogar abgenommen haben." Verbesserte und oft kostenlose Recyclingmöglichkeiten, die von Kommunen angeboten werden, deuten darauf hin, dass weniger Müll illegal entsorgt wird.

Die Datensituation ist schwierig

Wie viel Müll wird illegal entsorgt? Die Forst- und Holzbehörde Nordrhein-Westfalen kann keine zuverlässige Aussage zur Menge auf ihrem Gebiet machen. Es gibt keine Statistiken.

Ähnlich verhält es sich bei der Berliner Forstverwaltung. Das gilt auch für die Hessische Forstverwaltung und das Bayerische Landesamt. In Hamburgs Wäldern wurden im Jahr 2022 insgesamt 125 Kubikmeter Müll entdeckt - weniger als vor zwei Jahren (182 Kubikmeter). Diese Menge würde etwa zwei große Überseecontainer füllen.

Die Hessische Forstverwaltung führte unter anderem Bauschutt, Gartenabfälle, Haushaltsmüll, Haushaltsgeräte, alte Kleidung, Betonblöcke und sogar alte Batterien, Farben und Lacke als Dinge auf, die in Wälder geworfen werden. Ertapptes Risiko: Geldbußen von bis zu 50.000 Euro. In Berlin können Geldbußen bis zu 10.000 Euro betragen, und in NRW bis zu 25.000 Euro. Wenn kein Täter gefunden wird, muss der Besitzer zahlen.

Erhöhte Geldbußen als Schritt gegen illegale Entsorgung?

"Höhere Geldbußen sind keine Lösung, laut dem Deutschen Forstschutzverband", sagte Rullmann. Die meisten Fälle enden mit einer anonymen Meldung, die nirgendwohin führt. Es mangelt an Personal und Zeit, um den Müll nach Spuren zu durchsuchen. NABU merkte an, dass Geldbußen indeed eine abschreckende Wirkung haben können.

"Wenn wir nicht aufpassen, wird das Problem schlimmer", sagte Alexander Knebel, Sprecher des Verbands der Forstbetriebe, gegenüber der "Rheinischen Post". Für die NRW-Forstverwaltung ist die Prävention durch Information und Bildung der Schlüssel. Sie nutzen Bildungsangebote, um Kindern das richtige Verhalten im Wald auf spielerische Weise beizubringen.

Warum ist Müll gefährlich?

Tierwohl-Aktivisten warnen vor Verletzungen von Tieren. Sie können in Gläser oder Becher geraten oder sich schneiden, sagte Rullmann. Außerdem könnten Chemikalien oder Lacke das Grundwasser verunreinigen. "Häufig breiten sich dekorative Pflanzen und invasive Arten in Wäldern durch die Entsorgung von Gartenabfällen aus, die hier nicht heimisch sind. Sie könnten die einheimische Flora verdrängen."

Eine plausible Erklärung für die illegale Müllentsorgung in der Natur hat Nabu-Experte Selbert nicht necessarily. Er stellte fest, dass die kommunale Müllentsorgung normalerweise leicht zugänglich ist. In ländlichen Gebieten müssen jedoch längere Fahrten unternommen werden. "Dieses Verhalten ist eine Form von soziopathischem Verhalten."

Obwohl es keine bundesweiten Statistiken zur Müllentsorgung in Wäldern gibt, schlagen Umweltorganisationen wie NABU vor, dass das Problem im Vergleich zur Zeit nach der Wiedervereinigung aufgrund der verbesserten Recyclingmöglichkeiten, die von Kommunen angeboten werden, möglicherweise abgenommen hat. Die Natur, insbesondere Wälder, leidet weiterhin unter illegaler Müllentsorgung, was Risiken für Tiere birgt, das Grundwasser verunreinigt und die Ausbreitung von invasiven Arten fördert.

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