Skandal um Zara - Modekette Zara stoppt Kampagne: Berichterstattung über Statuen und Kernvorwürfe
Ein Model in Lederjacke steht vor einer Holzkiste, umgeben von Steinen und Kies. Man könnte es mit einem Atelier verwechseln oder es sogar als Lagerhaus für ein Museum mit antiken Statuen betrachten. Aber die Frau trägt eine in weißes Tuch gehüllte Figur auf ihren Schultern. Ein Foto, das ich in den letzten Wochen oft gesehen habe. Allerdings nicht in einer Zara-Modewerbung, sondern in einem Kriegsgebiet in Gaza. Die Anzeige, die seit Montag auf der Homepage der spanischen Kette erscheint, hat in der muslimischen Welt für Aufruhr gesorgt. Viele betrachteten die ausgestellte drapierte Statue als palästinensisches Grabtuch und glaubten, die Modemarke habe politische Absichten. Sie nutzten die sozialen Medien, um zum Boykott des Unternehmens aufzurufen.
Zara hat die Bilder erst am Dienstagmorgen aus seinem Online-Shop entfernt. Das Unternehmen entschuldigte sich bei Instagram: Die Veranstaltung sei im September gefilmt worden, schrieb sie. Einen Monat bevor der Krieg zwischen Israel und der Hamas beginnt. Zara fügte hinzu, dass sie es bedauerten, dass die Fotos Kunden beleidigt hätten. Diese Eindrücke sind weit von dem entfernt, was sie vermitteln sollen. Das Unternehmen entschuldigt sich zutiefst für das entstandene Missverständnis. Aber Aktivitäten nicht zu erwähnen, ist ein Fehler. Innerhalb von zwei Stunden kommentierten mehr als 25.000 Menschen die Entschuldigung auf Instagram. Viele Menschen reagierten verärgert.
Beleidigungen und falsche Symbole
Tatsächlich ist dies nicht das erste Mal, dass die Marke wegen Diskriminierung und unangemessener Symbolik Schlagzeilen macht. Im Jahr 2007 nahm Zara eine mit einem Hakenkreuz verzierte Handtasche aus dem Sortiment. Damals soll es von einem externen Lieferanten gekommen sein, aber niemand wusste, was sich auf der Tüte befand. Ein weiterer Fall ereignete sich im Jahr 2014, als einem Kind ein gestreiftes Hemd mit einem gelben Stern darauf angeboten wurde: das an den Davidstern erinnerte und ein Oberteil, das an die Uniformen jüdischer KZ-Häftlinge erinnerte.
Auch andere Marken wurden von einem Shitstorm für Mode mit rassistischen Themen erfasst. Wie H&M im Jahr 2018. Damals tauchte in einem Online-Shop ein Foto eines kleinen schwarzen Jungen auf, der einen Pullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ trug. „Es war ein Fehler. Dahinter steckte keine Absicht“, sagte Karl-Johan Persson, der damalige Geschäftsführer der schwedischen Modekette, in einem Interview mit Stern.
Perversion statt Provokation
Im Dezember 2022 brachte Balenciaga ein ähnliches Argument vor, nachdem die Luxusmarke eine Weihnachtskampagne mit Teddybären und Lederhosenträgern veröffentlichte, die Sadomasochismus hervorriefen. Dass Spielzeug zu diesem Zweck verwendet wurde, sorgte weltweit für Bestürzung. Fetisch-Provokation im Kinderzimmer? Das war selbst Reality-Star Kim Kardashian, die der Marke und Designerin Demna Gvasalia nahesteht, zu viel. Balenciaga hoffte, mit einem skandalösen Stück möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen, doch letztlich wurde sein Image getrübt.
Diese Beispiele sollten eigentlich wie Monumente in jedem Designstudio hängen. Schließlich haben große Unternehmen eigene Teams, die sich nur mit Markenrechten und politisch korrekten Designs befassen. Bei Zara war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Es ist möglich, dass die Marke, wie damals H&M und Balenciaga, nicht wirklich beleidigen oder kommentieren wollte, sondern einfach nur naiv war und nicht zweimal darüber nachdachte. Die Reaktionen im Internet machen deutlich, dass sich Modemarken eine solche Indiskretion nicht länger leisten können.
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Quelle: www.stern.de