Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte findet es gut, wenn weniger Fleisch auf den Teller kommt. Fachleute seien sich einig, dass es sowohl gesundheitspolitisch als auch für das Klima besser sei, wenn weniger Fleisch gegessen werde, sagte die Grünen-Politikerin dem Politikjournal «Rundblick» (Donnerstag). «In Niedersachsen haben wir außerdem Regionen, in denen sich die intensive Tierhaltung negativ auf die Böden auswirkt, Stichwort: Gülleproblematik. Insofern ist der Trend, dass weniger Fleisch gegessen wird, vollkommen richtig», sagte Staudte.
Die Ministerin betonte aber, der Verzicht auf Fleisch müsse immer eine individuelle Entscheidung sein – «die Politik wird es nie vorschreiben». Die Landwirtschaftsbetriebe müssten sich zudem auf den Wandel einstellen können.
Eine Prämie nach niederländischem Vorbild für Betriebe, die aus der Schweinehaltung aussteigen, bewertete Staudte kritisch. Das Geld sei dort auch dafür genutzt worden, um in anderen Regionen wieder in die Schweinehaltung zu investieren. Der Landesregierung gehe es vielmehr darum, alternative Geschäftsfelder zu fördern.
Die Fleischproduktion in Deutschland ist im vergangenen Jahr stark gesunken. Die Zahl der getöteten Schweine fiel dabei besonders kräftig – um 9,2 Prozent auf 47 Millionen geschlachtete Tiere. Auf Niedersachsen entfällt gut ein Drittel der deutschen Schweinehaltung.