Schutz vor Datenmissbrauch oder -verlust - Meta sieht sich mit Beschwerden über KI-Training unter Verwendung von Nutzerdaten konfrontiert.
Europäische Datenschutzorganisation Noyb plant, Meta, der Facebook-Gruppe, dazu zu zwingen, vor der Ausbildung von künstlichen Intelligenzmodellen mit den Beiträgen europäischer Nutzer die Zustimmung der Nutzer einzuholen. Die Organisation hat Beschwerden in elf europäischen Ländern eingereicht, um die Behörden dazu anzuregen, sofort rechtliche Maßnahmen einzuleiten, um diese Praxis zu stoppen.
Meta sendet derzeit Masse-Mails an Facebook, Instagram und Threads-Nutzer, um sie über eine Änderung ihrer Datenschutzrichtlinie zu informieren. Das Mail heißt: "Wir aktualisieren unsere Datenschutzrichtlinie, weil wir AI bei Meta ausbauen." Nutzer werden auch über ihr Recht auf Widerspruch informiert.
Erstellen einer eigenen "Meta AI"
Datenschutzaktivisten von Noyb behaupten, dass Meta die Europäische Allgemeine Datenschutz-Verordnung (GDPR) verletzt, selbst wenn private Chatnachrichten ausgenommen werden. Statt nur den Nutzern die Möglichkeit zum Widerspruch zu geben, sollte Meta vor der Anwendung von AI die Zustimmung der Nutzer erhalten, lautet die Aussage des von österreichischem Datenschutzanwalt Max Schrems gegründeten Vereins. Daher wurden Beschwerden in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen und Spanien eingereicht.
Meta entwickelt das eigene "Meta AI"-Technologie, das Sprachkenntnisse durch zahlreiche Texte von Menschen erlernt. Dabei geht es um Beiträge auf Facebook und Instagram sowie Bilder und andere Bilder.
Bei Meta steht der Fokus auf "Beiträge, Fotos und ihre Untertitel, zusammen mit den Nachrichten, die du AI schickst." Das deutsche Verbraucherzentrum interpretiert dies als bedeutend, dass auch ein Post, der nur für Freunde oder bestimmte Personen sichtbar ist, auf Facebook für die AI-Ausbildung verwendet werden kann. Allerdings sollten private Nachrichten an Freunde, wie z. B. in Messenger, nicht verwendet werden.
Noyb: "Sehr besorgniserregend"
Noyb ist besorgt, dass unklar ist, was der Zweck der künstlichen Intelligenz-Technologie sein wird. Das verstößt direkt gegen die Regeln der GDPR. "Die Datenschutzrichtlinie von Meta könnte, im Theorie, jede Nutzung persönlicher Daten zulassen. Das ist sehr besorgniserregend, weil es sich um die persönlichen Daten von etwa 4 Milliarden Menschen handelt." Meta beharrt darauf, dass ihr Vorgehen nicht die GDPR verletzt. Im Mail an Nutzer heißt es: "Um Ihnen diese zukünftigen Erfahrungen zu bieten, werden wir Ihre Informationen zur Entwicklung von AI bei Meta auf der Grundlage des Rechtsgrundsatzes der "legitimen Interessen" verwenden."