Soziales - Mehr als 1.000 Menschen wurden in Brandenburg zwangsweise vertrieben
In Brandenburg wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Wohnungen zwangsweise geräumt. Die Zahl lag mit 1.085 leicht unter dem Vorjahreswert, wie aus der dpa vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf Forderungen der Linken im Bundestag hervorgeht. Bei der Zahl der zwangsweise vertriebenen Wohnungsbewohner liegt Brandenburg im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld.
Nach Angaben der Bundesregierung wurden im vergangenen Jahr landesweit mehr als 27.319 Wohnungen zwangsweise geräumt. Mietrückstände sind der häufigste Grund für den Verlust einer Immobilie. Die linke Miet- und Wohnungsexpertin Caren Lay fordert, Kündigungen wegen Mietrückständen abzuschaffen und „Obdachlosenräumungen“ zu verbieten. „Wenn die Bundesregierung nicht handelt, werden mehr Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlieren, weil die Mieten deutlich steigen werden“, sagte Ray. „Jede Zwangsräumung ist eine zu viel.“
Die meisten Zwangsräumungen ereigneten sich nach Angaben der Bundesregierung in Nordrhein-Westfalen (8.690 Personen), Bayern (2.579 Personen), Niedersachsen (2.288 Personen) und Sachsen (2.265 Personen).
Der Linken-Politiker Lay geht jedoch davon aus, dass die Gesamtzahl der Abschiebungen höher sein wird als die des Bundes: rund 30.000 bis 2022. Der Grund liegt darin, dass der Bund noch nicht für alle Bundesländer Angaben gemacht hat. Wie die Linke betont, kämen bei Addition der in der Deutschen Juristischen Zeitung aufgeführten Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu den Angaben der Bundesregierung rund 2.000 Wohnungen hinzu. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland mehr als 29.000 Wohnungen zwangsweise geräumt.
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Quelle: www.stern.de