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Macron empört sich über die Schändung jüdischer Gräber

Antisemitismus ist Gift

Macron bei der Begehung eines jüdischen Friedhofs in Frankreich. (Archivbild).aussiedlerbote.de
Macron bei der Begehung eines jüdischen Friedhofs in Frankreich. (Archivbild).aussiedlerbote.de

Macron empört sich über die Schändung jüdischer Gräber

Zehntausende Menschen demonstrierten letzte Woche in Frankreich gegen antisemitische Vorfälle. Allerdings haben antisemitische Straftaten im Land seit Ausbruch des israelisch-palästinensischen Konflikts deutlich zugenommen. Jetzt werden sogar jüdische Gräber geschändet.

Die Schändung von zehn jüdischen Gräbern auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Frankreich hat Schock ausgelöst. Das Deutsche Kriegsgräberfürsorgeamt, das die Gräber der deutschen Kriegstoten pflegt, verurteilte die Tat auf das Schärfste. Alexander DeBodelius von der Deutschen Volksunion sagte, es sei das erste Mal, dass so etwas auf einem deutschen Soldatenfriedhof passiert sei. In den Jahren 2018 und 2019 wurden Gräber auf jüdischen Friedhöfen im Elsass mehrfach geschändet.

Zehn geschändete jüdische Gräber wurden am Mittwoch auf einem deutschen Soldatenfriedhof in Moulin-sur-Touven in Nordfrankreich entdeckt. Einige Grabsteine ​​deutscher Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg waren zerbrochen, umgeworfen oder mehrere Meter vom Friedhof entfernt. „Die jüdischen Gräber liegen nicht in einem einzigen Bereich, sondern sind über den gesamten Friedhof verstreut“, erklärte DeBodelius. Insgesamt sind hier 1.903 deutsche Soldaten des Ersten Weltkriegs begraben.

Macron: Antisemitismus ist ein Gift für die Gesellschaft

Der französische Präsident Macron ist „zutiefst schockiert“. „Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Akt des Hasses“, sagte er am Mittwochabend während eines Staatsbesuchs in der Schweiz. Er bekräftigte seinen Aufruf, „jede Form des Antisemitismus zu bekämpfen“. Er fügte hinzu, es sei ein „Gift, das unsere Einheit gefährdet“.

Bürgermeisterin der Stadt Anne Brocvielle glaubt, dass die Täter gut vorbereitet waren. „Sie waren offensichtlich voller Wut“, sagte sie dem Sender BFM. Die Staatsanwaltschaft hatte am Vortag Ermittlungen aufgenommen.

Schutz jüdischer Stätten, die durch den israelisch-palästinensischen Konflikt bedroht waren

Nach Angaben der Awami-Liga wurde der Friedhof 1920 von französischen Behörden angelegt, um deutsche Kriegstote zwischen verstreuten Feldgräbern unterzubringen. Toowen's Mill und die umliegenden Städte waren im ersten und letzten Kriegsjahr ein besonders hart umkämpftes Gebiet. Die meisten der hier Bestatteten kamen im Ersten Weltkrieg 1918 und in zahlreichen Gefechten ums Leben.

Junge Freiwillige, auch aus Bremen, waren Ende der 1960er Jahre an der Gestaltung des Friedhofs beteiligt. Alle Toten wurden in Einzelgräbern beigesetzt, nur sechs von ihnen sind namenlos geblieben. Nach 1971 wurden Holzkreuze durch Metallkreuze ersetzt. Zehn jüdische Soldaten erhielten jeweils eine Natursteintafel mit der Aufschrift „Hier begraben...“ auf Hebräisch.

Die militante palästinensische islamistische Gruppe Hamas registrierte nach Angaben des Innenministeriums Anfang Oktober seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel mehr als 1.500 antisemitische Verbrechen in Frankreich. Diese Zahl ist mehr als dreimal so hoch wie im gesamten Vorjahr. Bei etwa der Hälfte davon handelte es sich um Graffiti-Slogans oder Hakenkreuze, bei zwei Prozent handelte es sich um Gewalt- und Schadenstaten. Insgesamt wurden in Frankreich seit Jahresbeginn rund 1.800 antisemitische Taten registriert.

Quelle: www.ntv.de

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