Finanzen - Linke machen Schwarze und Rote für eine gefährliche Haushaltspolitik verantwortlich
Die Berliner Linksfraktionen stehen dem schwarz-roten Haushaltsplan äußerst skeptisch gegenüber. Am Dienstag sagte die Fraktionschefin der Linken, Anne Helm, dem geplanten Haushalt fehle es an Ehrgeiz und die Risiken seien gleichermaßen hoch – insbesondere für die soziale Infrastruktur der Stadt und angesichts des Klimawandels. Helm kritisierte, dass Berlin mit einem solchen Budget nach 2025 auf einen milliardenschweren Kollaps zusteuern würde. „Danach wird es deutliche Kürzungen geben.“
Sie warnte, dass Berlin sich eine zweite Zalatzin-Ära nicht leisten könne. Der ehemalige SPD-Finanzsenator Thilo Zalatzin (2002-2009) gilt als Vertreter einer strikten Sparpolitik.
Der linke Haushaltsexperte Steffen Zillich wirft Black & Red vor, den Haushalt mit milliardenschweren Reserven zu finanzieren, die dann verschwinden. Die Rücklagen während der rot-grünen Jahre des vorherigen Senats wurden letztlich gezielt geschaffen, etwa um Baupreise und Energiekosten zu erhöhen.
Er kritisierte auch das Ausmaß der sogenannten pauschalen Minderausgaben, die sich auf knapp vier Milliarden Euro belaufen, während Sparverpflichtungen schnell in den Fokus rücken. Zilich warnte, dass der Haushalt Fragen zur sozialen Infrastruktur Berlins aufwirft.
Aus Sicht der Linkspartei ist es sinnvoller, die Steuern zu erhöhen und mehr Geld in Projekte wie Immobilien-, Wohn- und Zweitwohnungssteuer zu stecken. Zillich plädierte außerdem dafür, staatlichen Unternehmen eine Kreditfinanzierung zu ermöglichen, Covid-Kredite später zurückzuzahlen und geplante Investitionen unter anderem im IT-Bereich einzusparen. Der Landtag wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag über den Doppelhaushalt 2024/2025 abstimmen.
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Quelle: www.stern.de