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Lindner setzt darauf, wo er sparen soll

Lösungen für die Haushaltskrise

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Der Druck ist groß: Die Liga muss in den kommenden Tagen eine Einigung erzielen, wenn sie noch in diesem Jahr über den Haushalt 2024 entscheiden will..aussiedlerbote.de

Lindner setzt darauf, wo er sparen soll

Die Ampel-Koalition arbeitet daran, Lösungen zu finden, wie nach dem Haushaltsbeschluss eine milliardenschwere Lücke im Bundeshaushalt für das kommende Jahr geschlossen werden kann. Eine Entscheidung hierzu dürfte in den kommenden Tagen fallen. Bundesfinanzminister Christian Lindner konkretisierte Bereiche, in denen er Einsparungen sieht. Die SPD lehnt Kürzungen bei den Sozialausgaben ab. Überblick:

Warum Sie sparen müssen

Das Bundesverfassungsgericht hat die im Haushaltsplan 2021 in den Klima- und Transformationsfonds umgewidmeten 60 Milliarden Euro für ungültig erklärt. Das Geld wurde als Corona-Kredit bewilligt, sollte dann aber für Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung verwendet werden. Gleichzeitig entschieden die Richter, dass der Staat Notkredite nicht für künftige Jahre zurückstellen könne. Doch der Bund tut dies mit Sondermitteln – was nun zu weiteren Löchern im Haushalt führt. Lindner sieht im Jahr 2024 „Handlungsbedarf“ in Höhe von 17 Milliarden Euro.

Verhandlungen auf hoher Ebene

SPD-Chef Lars Klingber versprach harte Verhandlungen. Derzeit werden diese Aktivitäten überwiegend im Drei-Runden-Verfahren zwischen Rektor Olaf Scholz, Prorektor Robert Habeck und Lindner durchgeführt. Gespräche werden voraussichtlich an diesem Wochenende stattfinden. Der Druck ist groß: Die Liga muss in den kommenden Tagen eine Einigung erzielen, wenn sie noch in diesem Jahr über den Haushalt 2024 entscheiden will.

Der SPD-Parteitag findet vom 8. bis 10. Dezember in Berlin statt. „Wir müssen uns mit drei großen Kostenproblemen auseinandersetzen“, sagte Lindner der Zeitung der Fink Media Group. Er erwähnte Bereiche sozialer Angelegenheiten, darunter Bürgerfinanzierung, internationale Finanzhilfe und nicht näher bezeichnete Förderprogramme. Doch wie Klingber deutlich machte, will der Koalitionspartner Sozialdemokraten nicht nur über Einsparungen reden, sondern auch die vereinbarten Steuerbefreiungen in Frage stellen.

Sozialbudget steht im Mittelpunkt

Laut Lindner fließen derzeit 45 Prozent der Bundesausgaben in soziale Belange. „Wir werden sehen, wie wir genauer werden können.“ Es gehe beispielsweise darum, die Menschen schneller arbeiten zu lassen. Es ist gut für die Menschen und es ist gut für den Bundeshaushalt. Bezüglich Bürgergeld stellte der Finanzminister fest, dass die Entwicklung der Inflationsrate deutlich besser ausgefallen sei als bei der Festlegung des Regelsatzes für 2024 erwartet. Die Inflation sank im November auf 3,2 Prozent, und Pascal Koher, Sprecher der sozialpolitischen Fraktion der FDP, machte deutlich, dass die Pläne zur Erhöhung der Bürgerleistungen ab Januar weiterhin auf einer Inflationsrate von 9,9 Prozent basieren.

„Bei der Untersuchung der Lücke zwischen Löhnen und Sozialleistungen müssen wir daher den Anpassungsprozess berücksichtigen. Denn es macht immer einen deutlichen Unterschied, ob jemand arbeitet oder nicht arbeitet“, sagte Lindner. Die SPD hofft, Kürzungen bei den Sozialausgaben entgegentreten zu können. „Wir werden keinem Sozialabbau auf Kosten derer zustimmen, die sich für die Gesellschaft aufopfern“, sagte Generalsekretär Kevin Kunert auf einer Parteiversammlung der Thüringer Sozialdemokratischen Partei in Meiningen. „Wir werden keinem Sozialabbau auf Kosten derer zustimmen, die sich für die Gesellschaft einsetzen.“ „Opfer für die Gesellschaft“, sagte Kunert. „Die Sozialdemokraten setzen sich mit Nachdruck dafür ein, dass es keine Sparhaushalte gibt und nicht die Ärmsten die Leidtragenden sind.“ Das Ziel bleibe, den Bundeshaushalt für das kommende Jahr noch vor Weihnachten vorzulegen.

Ein Ort, den Lindner noch retten will

Lindner sagte, Deutschland sei führend in der Entwicklungszusammenarbeit und der internationalen Klimaschutzfinanzierung. „Wir können froh sein, auf dem ersten Platz zu bleiben. Aber vielleicht lässt sich die Lücke zum zweiten Platz schließen.“ Lindner erwähnte auch den Förderplan. „Es gibt viele Fördermittel und man muss sich fragen, ob sie tatsächlich das Ziel erreichen oder ob sie obsolet geworden sind.“ Für die Nennung einzelner Projekte sei es jedoch noch zu früh. „Sonst kommt es auf den letzten Metern zu einem Ansturm auf Förderprojekte.“ Die Grünen haben sich öffentlich für den Abbau klimaschädlicher Subventionen ausgesprochen. Lindner sagte, die Bundeswehr dürfe angesichts der veränderten Bedrohungslage seit dem russischen Angriff auf die Ukraine keine Abstriche machen.

Schon wieder dringend?

2023 soll erneut der Notstand ausgerufen und die Schuldenbremse ausgesetzt werden, die EU will dem nicht im Wege stehen. Der Grund: die anhaltende Energiekrise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Auch Klingber hofft, dieses Ziel im Jahr 2024 zu erreichen: „Die Bundesregierung muss sparen.“ Letztendlich habe ich aber eine starke politische Überzeugung: Wir müssen im Jahr 2024 den Ausnahmezustand ausrufen, denn ich möchte nicht in eine Situation geraten, in der … Wir müssen Hilfe statt Klimainvestitionen leisten“, sagte er. Doch Lindner war sehr skeptisch. „Ich bin noch nicht davon überzeugt, dass ein neues Moratorium verfassungsrechtlich gerechtfertigt werden kann“, sagte er.

Warnung vor Strompreisanstieg

Die Energiewirtschaft warnt vor steigenden Strompreisen. Ohne die Zuschüsse des Bundes zu den Übertragungsnetzkosten würden die Endkundenpreise deutlich steigen, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende des Vorstands des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. „Gerade in unsicheren Zeiten ist eine bezahlbare Stromversorgung aus gesellschaftspolitischer Sicht sehr wichtig.“

Konkret handelt es sich um einen für nächstes Jahr geplanten Bundeszuschuss zur teilweisen Finanzierung von Übertragungsnetzkosten in Höhe von bis zu 5,5 Milliarden Euro. Das Geld sollte aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds kommen, doch aufgrund eines Haushaltsbeschlusses muss die Bundesregierung den Sonderfonds zum Jahresende auflösen. Die Zuschussfinanzierung muss nun aus dem Kernhaushalt erfolgen.

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Quelle: www.ntv.de

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