Lindner Advisors Field: Investieren ist „regulatorischer Blödsinn“
Die Bundesregierung muss sparen, und Friedrich Merz gibt Maybritt Illner einen Rat. CDU-Spitzen wollen die Schuldenbremse nicht greifen. Und die engsten Berater des Finanzministers stehen klar auf seiner Seite.
Die Diskussionen um Maybrit Illner zwischen Spitzenpolitikern aus Regierung und Opposition im ZDF waren teils hitzig. Hier geht es erneut um die Haushaltspolitik des Ampel-Bündnisses. Erstens wird CDU-Chef Friedrich Merz möglicherweise nicht mehr unbedingt Neuwahlen im nächsten Jahr fordern. „Jetzt liegt es ganz in der Hand der Bundesregierung. Die Bundesregierung muss eine Entscheidung treffen und dann werden wir sehen, was in den nächsten Tagen und Wochen passiert“, sagte er.
Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sagte Finanzminister Christian Lindner, dass im Bundeshaushalt 2024 17 Milliarden Euro fehlen. Welche Auswirkungen das auf den Haushalt haben wird, weiß SPD-Chefin Saskia Esken noch nicht. Sie war sich sicher, dass Lindner das nächste Woche vorstellen würde. Auch die stellvertretende Bundestagspräsidentin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, hat keine Ahnung, wie der Haushalt aussehen soll. Sie forderte wie Esken eine erneute Aussetzung der Schuldenbremse im nächsten Jahr. Robin Alexander, stellvertretender WELT-Chefredakteur, kann sich vorstellen: „Wir werden 17 Milliarden finden.“ Im Gegensatz zu EU-Spitzenpolitikern glaubt er nicht, dass Deutschland in einer nationalen Krise steckt. „Wir stecken in einer echten Regierungskrise“, sagte er. Merz stimmte zu.
Merz verkauft Bahnlogistiksparte
CDU-Chef Merz kritisierte Forderungen von SPD und Grünen, im nächsten Jahr erneut den Ausnahmezustand auszurufen und die Schuldenbremse erneut auszusetzen. „Bei einer Billion Euro Steuern und einem Bundeshaushalt von 425 Milliarden Euro – wenn man jetzt woanders 17 Milliarden Euro sparen muss, gibt es keinen Notfall.“ Zuvor hatte er gesagt, was Merz vor Ort retten will: Heizgesetze, Grundgeld , Zivilleistungen. Aber am Donnerstag brachte er eine andere Idee ins Spiel: den Verkauf von „Tafelsilber“ oder staatseigenen Unternehmen.
Er ist nicht der Erste: Einige Experten haben offen darüber nachgedacht, die staatlichen Anteile an Telekommunikationsunternehmen zu verkaufen, um die Haushaltslücke im nächsten Jahr vollständig zu schließen. Merz holte DB Schenker. Die Schenker AG ist vor zwanzig Jahren in die Bahnbranche eingestiegen und betreibt ihre Logistiksparte (mit Ausnahme des Schienengüterverkehrs) unter seinem Namen. DB Schenker ist wie die Bahn selbst ein Staatsunternehmen. Merz: „Durch den Verkauf des Unternehmens kann man das Schienennetz für viele Jahre ausbauen.“ Diese Allianz will das Unternehmen aber nicht verkaufen, weil sie sich bei einem der größten Logistikkonzerne der Welt für bessere Unternehmer hält. Das Potenzial ist riesig.“ „Dies sieht Merz auch im EU-Next-Generation-Fonds, aus dem Deutschland Anspruch auf 30 Milliarden Euro hat.“ Bisher wurde nur ein kleiner Teil davon besichtigt. Mertz: „Die Frage ist, ob wir unseren Kindern und Enkeln noch mehr Schulden aufbürden. An dieser Stelle sagen wir einfach Nein, zumindest solange wir noch genügend andere Möglichkeiten haben, diese zu nutzen.“
Reform der Schuldenbremse
Mertz lehnt Reform der Schuldenbremse ab. Dies sei jedoch wichtig, warnt Göhring-Eckardt. Die Idee: Da die Schuldenbremse den Umfang der Kreditaufnahme des Bundes begrenzt, können diese Kredite nur für zukünftige Investitionen verwendet werden. Wiederkehrende Ausgaben wie Renten oder Bürgergelder müssen aus Steuermitteln bestritten werden. Göring-Eckardt sagte, zukünftige Investitionen könnten neue Schulen oder den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes umfassen. Vor allem die finanzielle Investition muss gesichert sein.
Lars Feld sieht das ganz anders. Der Ökonom trat kurz in der Sendung auf. Er ist „persönlicher Beauftragter für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung“ von Finanzminister Lindner und Befürworter der Schuldenbremse. Das biete viel Flexibilität, lobt er. Es kann auch erhebliche Subventionen für die Wirtschaft bereitstellen. Doch Felder ist nicht überzeugt: „Die hier gezahlten Subventionen sind der richtige Weg.“ Er kritisierte die Unterstützung der Regierung für Unternehmen, die in Deutschland investieren wollen: „Die Frage ist: Warum investieren sie nicht freiwillig in Deutschland?“ Er gab seine Antwort selbst: Für viele Unternehmen lohnt sich eine Investition in Deutschland ohne Zuschüsse nicht. .
Feld wird den Verbleib energieintensiver Unternehmen in Deutschland nicht unterstützen. „Ich denke schon, dass wir auch in der energieintensiven Wirtschaft viele Unternehmen haben, die aufgrund weiterer Spezialisierung und weiterer Investitionen im Land bleiben werden.“ Es müssen weniger Menschen arbeiten. Statt Unternehmen zu subventionieren, fordert Feld bessere Ansiedlungsbedingungen für Unternehmen: günstigere Energiepreise oder weniger Bürokratie. Für die Klimapolitik hat er noch einen weiteren Tipp: „Einerseits weiß ich, dass man, auch pragmatisch gesehen, das einzig Schlechte tun muss, was mir regulatorisch beigebracht wurde: Subventionen zahlen. Aber die CO2-Bepreisung muss in der Klimapolitik berücksichtigt werden.“ Hauptrolle."
Die Diskussion zu diesem Thema wird nicht enden. Heute Morgen wird es neue Gipfel erreichen. Anschließend möchte die Bundesregierung, dass der Bundestag über den Nachtragshaushalt 2023 berät.
Quelle: www.ntv.de