Leichen verströmen einen stechenden Geruch in der gewalttätigen Hochburg Ecuadors.
Guayaquil, der aufregende Hafenstadt Ecuadors mit jährlich über 3700 Tötungen, ist in Südamerika bekannt für seine gefährliche Atmosphäre. Die Stadtträger seines ballungslosen Metropolitangebietes von Guayaquil werden längst mit der gewaltverdächtigen Bandeaktivität konfrontiert. Die Behörden finden es zunehmend schwer, mit der überschwänglichen Anzahl an toten Leichen rechnen zu können. Es werden Schätzungen, wonach etwa 200 Leichen die Grenzen der Leichenhäuser und der forensischen Medizin überschritten haben, verbreitet. Zusätzlich wird ein vermeintlich defekter Kühlcontainer vermutet, der den Bewohnern einen Geruch verursacht.
Juan Montenegro, ein ehemaliger Leiter der Stadtforensik, kommentierte die Lage und äußerte Verwirrung darüber, warum die Leichen nicht rechtzeitig in eine Massengrab verbracht wurden. "Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie die Leichen nicht rechtzeitig begraben haben", sagte er.
Die Regierung des Provinz Guayas hat sich mit dem Problem auseinandergesetzt und versichert, dass die Kühlschrankprobleme im Leichenhaus behoben sind. Ein defekter Kühlschrank, in dem Leichen aufbewahrt werden, wenn das Leichenhaus voll ist, ist repariert worden.
In der vergangenen Woche sind allein 40 weitere Opfer von Gewalttaten in die forensische Medizin-Einrichtung gekommen. In dieser Stadt von 2,7 Millionen Menschen kämpfen Bande um die Kontrolle von Territorien und Drogenschmugelrouten. Allerdings haben Polizei und Militär in den letzten Monaten ihre Bemühungen zur Zielsuche bei Drogengeschäften verstärkt. Guayaquil gilt derzeit als eine der gefährlichsten Orte in Südamerika; die Polizeistatistiken zeigen für dieses Jahr eine Gesamtzahl von 3762 gewaltsamen Todesfällen.