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Lauterbach will die Arzneimittelproduktion nach Deutschland bringen

Die Verlagerung eines Großteils der Arzneimittelproduktion nach China oder Indien bereitet Deutschland Sorgen. Nun will die Bundesregierung die deutsche Pharmaindustrie stärken. Der Gesundheitsminister sprach von einer Aufholjagd.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die deutsche Pharmaindustrie stärken. Foto.aussiedlerbote.de
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die deutsche Pharmaindustrie stärken. Foto.aussiedlerbote.de

Pharmabranche - Lauterbach will die Arzneimittelproduktion nach Deutschland bringen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mehr Forschung nach Deutschland holen, um den Kampf gegen Krebs, Infektionen und andere schwere Krankheiten zu stärken. Der Berliner Lauterbach sagte, noch vor Weihnachten solle ein neues medizinisches Forschungsgesetz in Kraft treten.

In den letzten Jahren hinkte Deutschland bei der pharmazeutischen Innovation deutlich hinterher. Das Vereinigte Königreich verfügt über zehnmal so viele Patente wie Deutschland und über 20-mal so viele tatsächliche Produktionsstandorte. Ziel ist nun die „Reindustrialisierung Deutschlands“ in diesem Bereich. „Hier hinken wir hinterher.“ Verstärkte Forschung solle auch zu mehr Folgeproduktion neuer Medikamente in Deutschland führen. „Wo Forschung ist, ist Produktion“, sagte Lauterbach.

Schnelle Genehmigung

Heutige juristische Programme bieten eine Reihe von Innovationen. „Hier werden wir die klinischen Studien nachholen“, sagte Lauterbach. Konkret ist ein Bürokratieabbau geplant: Unter anderem müssen bestimmte klinische Studien künftig nur noch im Rahmen des Bundesamtes für Arzneimittel und Arzneimittel durchgeführt werden Medizinprodukte (BfArM) Ein Ort zur Bewerbung. Der Genehmigungsprozess sollte innerhalb von 25 Tagen abgeschlossen sein. Insbesondere verpflichtende Tests zu Ethik-, Strahlenschutz- und Datenschutzfragen sollten vereinfacht werden.

Ziel ist es auch, Forschern einen besseren Zugang zu Gesundheitsdaten zu ermöglichen. Lauterbach ist der Ansicht, dass die drei Gesetze, die derzeit erarbeitet werden, zusammenarbeiten sollten – neben dem jetzt angekündigten medizinischen Forschungsgesetz gibt es auch ein Gesetz zur breiteren Nutzung von Gesundheitsdaten und das Digitalgesetz, das die Einführung elektronischer Patientenakten für alle Versicherten vorsieht . Der Minister sagte, die Gesetze würden die Position Deutschlands als Standort für pharmazeutische Forschung „erheblich stärken“.

Mehr Daten und mehr Geld

Lauterbach sagte, die bei der Behandlungsabrechnung anfallenden Daten würden künftig landesweit aggregiert. Dadurch soll die Forschung sie besser nutzen können. Zu diesem Zweck besteht eine Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich.

Auch für den Aufbau neuer Produktionsstätten in Deutschland sollen „gezielte Finanzierungsinstrumente“ eingesetzt werden, schreibt das Gesundheitsministerium in einem Strategiepapier. Diese werden gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium überprüft. Startups sollten ermutigt werden, ihr Unternehmen zu gründen und Steuervorteile zu genießen. Trotz der aktuellen Haushaltskrise bleibt Lauterbach optimistisch. Das Wirtschaftsministerium habe „gute Ideen“.

Der Plan zur Stärkung der Arzneimittelbasis steht im Einklang mit den Ergebnissen eines hochrangigen Treffens am Vortag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Am sogenannten Pharmagipfel nahmen Spitzenvertreter der Pharmaindustrie teil, darunter Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Forschungsministerin Bettina Stack-Watzinger (FDP). Ergebnisse wurden noch nicht gemeldet.

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Quelle: www.stern.de

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