Lauterbach: Neues Gesetz soll Arzneimittelforschung zurück nach Deutschland holen
Mit dem Medizinforschungsgesetz will die Bundesregierung die Arzneimittelforschung und -produktion wieder in großem Umfang nach Deutschland bringen. „Deutschland hinkt bei der Anzahl klinischer Studien pro Kopf hinterher“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
„Das Kernproblem ist: Unser Verfahren ist sehr langsam und sehr kostenintensiv.“ Deshalb zielt das Medizinforschungsgesetz darauf ab, die Genehmigungsverfahren auf Bundes- und Landesebene deutlich zu vereinfachen und neben dem geplanten Digitalgesetz auch die Datennutzung deutlich zu vereinfachen . Es soll im kommenden Frühjahr in Kraft treten. Reuters berichtet, dass das Gesetz noch vor Weihnachten vom Bundeskabinett verabschiedet werden soll.
Lauterbach sagte, dass Deutschland in der Grundlagenforschung im Bereich der Medizin immer noch sehr gut sei. „Aber Großbritannien hat etwa zehnmal so viele Patente wie wir und etwa zwanzigmal so viele Produktionsstandorte“, fügte der SPD-Politiker hinzu.
Die Vereinigten Staaten sind auch sehr gut. Mit einer Reihe von Gesetzen, insbesondere dem Medizinforschungsgesetz, will die Bundesregierung dafür sorgen, dass die deutsche Pharmaindustrie jährlich eine zusätzliche Wertschöpfung von acht Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Genehmigung wird innerhalb der nächsten 25 Tage abgeschlossen sein und alle Bundesländer werden sich an der Planung beteiligen.
Lauterbach stellte die Branche am Donnerstag bei einem Treffen im Kanzleramt gemeinsam mit Finanzminister Olaf Schulz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Forschungsministerin Bettina Stack-Watzinger vor.
Die Arzneimittelstrategie steht vor dem Hintergrund einer geringeren Abhängigkeit von Lieferungen aus Nicht-EU-Ländern. Zu diesem Zweck wollen die Bundesregierung und die Europäische Kommission mehr Arzneimittelproduktion nach Deutschland und Europa verlagern. Eli Lilly gab kürzlich bekannt, dass es rund 2,3 Milliarden Euro in den Bau einer neuen Fabrik im rheinland-pfälzischen Altzei investieren wird.
Quelle: www.ntv.de