Länder drängen auf den Ausbau der Kernenergie in Dubai
Im Gegensatz zu Deutschland treiben eine Reihe von Ländern den Bau neuer Kernreaktoren voran. Auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai setzen sich mehrere Länder aktiv für eine verstärkte Nutzung der Kernenergie ein.
Rund 20 Länder fordern auf der UN-Klimakonferenz in Dubai einen Ausbau der Kernenergie. Die Vereinigten Staaten, Frankreich, das Vereinigte Königreich und das Gastgeberland, die Vereinigten Arabischen Emirate, haben sich in einer gemeinsamen Erklärung geäußert. Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Der Schwerpunkt von Dubai liegt auf dem Ausbau der Nachfrage nach erneuerbaren Energien.
Die Gruppe forderte eine Verdreifachung der weltweit installierten Kernkraftwerkskapazität bis 2050 im Vergleich zu 2020. Die Erklärung wurde vom US-Klimabeauftragten John Kerry abgegeben. Zu den Unterzeichnern gehören auch Belgien, Finnland, Japan, Polen, Schweden und die Ukraine, nicht aber Russland und China, die ebenfalls über eine große Zahl von Kernkraftwerken verfügen.
Kerry verwies auf die wissenschaftliche Aussage, dass Klimaneutralität bis 2050 ohne Atomkraft nicht erreicht werden kann". Die Erklärung fordert auch die internationalen Finanzinstitutionen auf, den Ausbau der Kernenergie zu fördern. Derzeit ist diese in ihren Regelungen teilweise ausgeschlossen. Kritiker verweisen auf die mit der Atomkraft verbundenen Risiken, ungelösten Entsorgungsfragen und hohen Kosten.
Kein Konsens
Im Mittelpunkt der Klimakonferenz steht der Ausbau der erneuerbaren Energien. Am Freitag sprach sich eine Mehrheit von mehr als 110 Ländern für das Ziel aus, deren Produktion bis 2030 zu verdreifachen und gleichzeitig die Energieeffizienz zu verdoppeln, ein Ziel, das auch von Deutschland unterstützt wird. Dies stellte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Dubai fest.
Die EU hat sich bereits im Frühjahr öffentlich für die Ziele ausgesprochen. "Ich rufe alle auf, diese Ziele in die Abschlusserklärung der Klimakonferenz aufzunehmen", sagte von der Leyen. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien in Dubai auf breite Zustimmung stößt, ist die Haltung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen und der Kernenergie eine andere.
Deutschland hat im April die Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung eingestellt. Ihr Anteil an der weltweiten Stromerzeugung liegt jetzt bei knapp zehn Prozent. Im Jahr 1996 erreichte er mit 17,5 Prozent seinen Höchststand.
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Quelle: www.ntv.de