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Krieg gegen die Ukraine: So sieht es aus

Die Zahl der russischen Soldaten soll künftig auf 1,32 Millionen steigen. Unterdessen sucht Kiew nach Möglichkeiten, seine Soldaten zu entlasten. Die Nachrichten sind auf einen Blick klar.

Vor allem in der Süd- und Ostukraine dauern die Kämpfe an. Foto.aussiedlerbote.de
Vor allem in der Süd- und Ostukraine dauern die Kämpfe an. Foto.aussiedlerbote.de

Russische Invasion - Krieg gegen die Ukraine: So sieht es aus

Rund 21 Monate nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine ordnete der russische Präsident Wladimir Putin eine weitere Aufstockung des Militärs an.

Laut einem am Freitag erlassenen Kreml-Erlass wird die Zahl der Streitkräfte künftig auf rund 1,32 Millionen Menschen steigen. Dies wären zusätzliche 170.000 Vertrags- und Wehrpflichtige, nachdem Putin angeordnet hatte, die Zahl der russischen Streitkräfte bis zum Sommer 2022 auf 1,15 Millionen zu erhöhen.

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj sprach am Freitagabend über die Änderungen im Wehrdienst. Einer der Zwecke bestand jedoch darin, bereits kämpfende Soldaten zu demobilisieren. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte in Brüssel engstirnige nationale Interessen in der europäischen Rüstungspolitik.

RUSSLAND: Keine Mobilisierungswelle

Unterdessen wies das russische Verteidigungsministerium öffentliche Bedenken, dass eine neue Mobilisierungswelle geplant sein könnte, umgehend zurück. „Eine Mobilisierung ist noch nicht geplant“, hieß es von den Behörden. Stattdessen habe man sich auf russische Staatsbürger konzentriert, die sich freiwillig zum Militärdienst gemeldet hätten. Seit der letzten Mobilisierung im Herbst 2022, als rund 300.000 Soldaten an die Front einberufen wurden, haben viele Russen Angst vor einer zweiten Mobilisierungswelle.

Selenskyj kündigt Reformentwurf an

Zelensky versprach im Gesetzentwurf militärische Reformen. „Jeder in der Ukraine versteht, dass in diesem Bereich Veränderungen erforderlich sind“, sagte Selenskyj in einer auf Telegram veröffentlichten Rede. „Daher werden sich diese auf die Bedingungen auswirken, unter denen Frontkämpfer demobilisiert werden können.“ Der Fokus sollte auch auf neuen potenziellen Rekruten liegen.

Die Ankündigung der Reformen wurde als Zugeständnis an die Soldaten gewertet, die seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges vor rund 21 Monaten größtenteils ohne Ablösung an der Front eingesetzt wurden. Selenskyj sagte, dass die Lösung dieses Problems von der militärischen Führung und dem Verteidigungsministerium formuliert und dem Generalstab zur Genehmigung vorgelegt werden müsse.

Der ukrainische Präsident sprach über einige der am Freitag gemachten Vorschläge. Nähere Angaben zum Inhalt machte er allerdings nicht. Derzeit dienen etwa 820.000 Ukrainer in den Streitkräften. Nach dem geltenden Kriegsrecht können diese Soldaten nicht einfach demobilisiert werden.

NATO-Chef kritisiert Eigeninteresse in der Waffenpolitik

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte in einem Interview mit dem Brüsseler ARD-Studio engstirnige nationale Interessen in der europäischen Rüstungspolitik. „Wir können nicht so eng zusammenarbeiten, wie wir sollten“, sagte er. Dies führt zu höheren Kosten und erschwert eine Ausweitung der Produktion. Stoltenberg forderte, dass das Problem der Fragmentierung der europäischen Verteidigungsindustrie gelöst werden müsse. Dies hängt mit den eigenen Interessen und Beschäftigungsmöglichkeiten der Branche zusammen. Aber was zählt, ist das Gesamtbild und das Gemeinwohl.

Als Beispiel für den Verbesserungsbedarf nannten die Norweger die Munitionsproduktion, die derzeit aufgrund des dringenden Bedarfs der Ukraine an Verteidigungsoperationen gegen Russland Anlass zu besonderer Sorge gibt. Er forderte, dass es wichtig sei, zu verhindern, dass die steigende Nachfrage nach Munition nur die Preise in die Höhe treibe. Sie benötigen ein größeres Produkt. Die Verbesserung der Produktion ist von entscheidender Bedeutung.

Im längsten Eisenbahntunnel Russlands bricht Feuer aus

Die genaue Ursache eines Brandes im längsten Eisenbahntunnel Russlands bleibt rätselhaft. Mehrere ukrainische Medien berichteten am Freitag unter Berufung auf Sicherheitsquellen, dass der ukrainische Geheimdienst SBU erfolgreich Sabotageaktionen gegen den 15 Kilometer langen Sewermerysk-Tunnel in der an die Mongolei grenzenden russischen Republik Burjatien durchgeführt habe.

Ein Angriff in der Nacht zum Donnerstag verursachte einen Brand, der zur Blockierung des Tunnels führte. Kiewer Quellen zufolge wurde später auf der Umleitungsstrecke ein Zug mit Tanklastwagen absichtlich in die Luft gesprengt.

Am Donnerstag gab die Russische Eisenbahn lediglich zu, dass ein mit Diesel gefüllter Tankwagen Feuer gefangen hatte, und sagte, der Zug habe „leichte Verspätung“. Auf russischen Telegram-Kanälen gab es jedoch Gerüchte, dass mehrere Lastwagen zerstört worden seien. Diese Aussagen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Der Seweromuisk-Tunnel liegt an der Baikal-Amur-Autobahn und gilt als besonders wichtig für den Handel Russlands mit China.

Slowakische Transporter blockieren Grenzübergänge

Der einzige LKW-Übergang zwischen der Slowakei und der Ukraine wird von slowakischen Spediteuren blockiert. Der Grund ist die Angst vor billiger Konkurrenz durch ukrainische Transportunternehmen. Der slowakische Verband UNAS sagte, er arbeite daran, lokale Logistikarbeitsplätze zu schützen. Der Protest in Vysne Nemecke begann am Freitagnachmittag und ist zeitlich unbegrenzt.

Slowakische Transportunternehmen schließen sich der seit Anfang November bestehenden polnisch-ukrainischen Grenzblockade an. Nach Angaben der Organisatoren hoffen sie, vor einem Treffen der EU-Verkehrsminister am Montag mehr Druck auf die Politik auszuüben, um eine Lösung für das Problem zu finden.

Was heute wichtig ist

In der Süd- und Ostukraine dauern die Kämpfe an. Besonders intensiv sollen die Kämpfe um die Städte Bakhmut, Avdievka und Malinka in der Region Donezk in der Ostukraine gewesen sein.

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Quelle: www.stern.de

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