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Kretschmer: Strategisch verhindern, dass Populisten Macht erlangen

In Umfragen zur Wahl in Sachsen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD ab. Das allein reicht nicht für die Fortsetzung der Koalition - um die Populisten von der Macht fernzuhalten. Was hat Kretschmer aufs Spiel gesetzt?

 Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (links, CDU) bei einer Wahlveranstaltung in Leipzig....
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (links, CDU) bei einer Wahlveranstaltung in Leipzig. Er macht die Ampelkoalition in Berlin für die Stimmung im Land verantwortlich.

- Kretschmer: Strategisch verhindern, dass Populisten Macht erlangen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat die Wähler etablierter Parteien aufgerufen, bei der Landtagswahl am 1. September seine Partei zu wählen, um einen Machtgewinn von Populisten zu verhindern. "Wenn Sie diesem Land Stabilität geben wollen, müssen Sie bei dieser Wahl strategisch wählen", sagte er in der Interviewreihe "Early Start" bei RTL/ntv. Die CDU sei die einzige Partei mit einer Chance, eine Regierung zu bilden, und habe bewiesen, dass sie dazu in der Lage sei.

Er glaubt, dass sich bis zur Wahl nur wenige Menschen umstimmen lassen werden. "Wir müssen langfristig erfolgreich sein, denn nur dann können wir Demokratie bewahren." In Sachsen lag die AfD zuletzt in einer Infratest-Umfrage bei 30 Prozent, knapp vor der CDU bei 29 Prozent.

Kretschmer: Bundesregierung füttert die Populisten

In Kretschmers Augen ist die schlechte Stimmung auf spezifische ungelöste Themen zurückzuführen: Migration, Russlandpolitik und "vor allem dieser übergreifende Staat, die hohen Energiekosten, die die Menschen beunruhigen". Er macht die Bundesregierung dafür verantwortlich. "Sie füttert die Populisten." Statt die Agenda anzugehen, beschäftige sie sich "mit Randthemen, 'Wokeness'-Themen, fordere die Loyalität zur Demokratie oder die Weltoffenheit ein". Wenn die Ampelkoalition die Probleme löst, die der Bevölkerung am meisten Sorgen bereiten, "dann verliert der Populismus seinen Boden", sagte er.

Kretschmer bleibt bei seiner Haltung, dass eine Koalition oder Zusammenarbeit mit der AfD nach der Landtagswahl keine Option ist. Und was das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) betrifft, "wir wissen nicht, was sie wollen". Ihr Programm sei "ein bunter Strauß, eine Blackbox". Dass viele Menschen ihre Erwartungen auf diese Partei projizieren, sei "auch ein Zeichen dieser Unsicherheit und der Suche nach Alternativen".

Kretschmer betonte, dass es bei der Wahl entscheidend sei, einen populistischen Machtgewinn zu verhindern, um die Stabilität im Land zu wahren. Wenn die CDU nach der Wahl keine Regierung bilden kann, könnte das den Populisten eine Chance geben, mehr Macht zu erlangen.

Kretschmer kritisierte auch, dass die Bundesregierung durch ihre Fokussierung auf unwichtige Themen und Vernachlässigung der Anliegen der Bevölkerung, wie Migration, Russlandpolitik und hohe Energiekosten, zum Aufstieg des Populismus beitrage.

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