Sprecherin - Kremlrivale Nawalny zeigt kein Lebenszeichen
Die Truppe des Kremlkonkurrenten Alexej Nawalny hat noch immer kein Lebenszeichen für den 47-Jährigen, der sich nach seiner Verlegung aus einem russischen Kriegsgefangenenlager in der Region Wladimir in einem schlechten Gesundheitszustand befindet. Das Gericht bestätigte nun, dass sich Nawalny nicht mehr in der Region Wladimir aufhält.
„Aber wir wissen immer noch nicht, wo er ist“, sagte Nawalnys Sprecherin Kira Yarmysch. Anwälte hatten seit dem 6. Dezember keinen Kontakt mehr zu ihm. „Es ist unklar, warum sie ihn nicht mehr sehen dürfen.“ Nawalny soll das Kriegsgefangenenlager IK-6 am 11. Dezember verlassen haben.
Fehlt bei der Gerichtsverhandlung
Seit mehr als einer Woche arbeiten Teams und Anwälte daran, den Aufenthaltsort der Gegner von Präsident Wladimir Putin herauszufinden. Kremlgegner starteten letzte Woche außerdem die Kampagne „Russland ohne Putin“ und riefen die Wähler dazu auf, aus Protest vor der Präsidentschaftswahl am 17. März für alternative Kandidaten zu stimmen. Putin steht zum fünften Mal auf dem Wahlzettel und mögliche Rivalen werden als chancenlos eingeschätzt.
Nawalnys im Ausland tätiges Team schlug letzte Woche erstmals Alarm, nachdem Oppositionelle bei Gerichtsverhandlungen nicht wie üblich per Video kommunizierten. Das Gefängnispersonal erklärte den Ausfall der Videoverbindung mit einem Stromausfall, wie Nawalnys Team mitteilte.
Jetzt kann zumindest bewiesen werden, dass das eine Lüge war. Große Sorgen bereiten auch Nawalny, der sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet und über einen längeren Zeitraum immer wieder medizinische Hilfe in Anspruch genommen hat.
Nawalny wird in einem Gefangenenlager in der Stadt Kowrow in der Region Wladimir, etwa 260 Kilometer östlich von Moskau, festgehalten. Er wurde zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt, in einem Kriegsgefangenenlager festgehalten und international als politischer Gefangener eingestuft. Auch die Bundesregierung, die USA und die Europäische Union äußerten Besorgnis über sein Verschwinden.
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Quelle: www.stern.de