Kiews Außenminister widerspricht seiner eigenen Armeeführung
Der ukrainische Außenminister Kuleba wies Behauptungen zurück, dass der Gegenangriff der Ukraine gescheitert sei. Daher ist die Situation in der Ostregion dynamisch. Das Ziel der totalen Befreiung bleibt bestehen. Dafür sind jedoch mehr Waffen der NATO-Partner erforderlich.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba dementierte die Aussage des ukrainischen Armeeführers über einen „Stillstand“ an der Ostfront. Bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Brüssel sagte er, das Ziel bleibe „die territoriale Integrität innerhalb der international anerkannten Grenzen von 1991“, nämlich die Rückeroberung der von Russland annektierten Halbinsel Krim und der besetzten Gebiete im Osten.
Er forderte das Militärbündnis auf, Russland angesichts des Mangels an nennenswerten militärischen Fortschritten weiterhin militärisch zu unterstützen. Kuleba forderte die Verbündeten im Nato-Hauptquartier in Brüssel auf, die Waffenproduktion zu steigern, um die Ukraine mit Munition und anderen Waffen versorgen zu können.
„Wir müssen weiter kämpfen und die Ukraine wird nicht kapitulieren“, sagte Kuleba. „Hier geht es nicht nur um die Sicherheit der Ukraine, sondern um die Sicherheit des gesamten euroatlantischen Raums.“ Hintergrund seien Befürchtungen, dass insbesondere die USA die Hilfe für Kiew kürzen könnten. Kuleba sagte, von der ursprünglich von der EU an die Ukraine versprochenen 1 Million Artilleriegeschosse seien bisher nur etwa 300.000 geliefert worden.
Kuleba traf zum ersten Mal mit NATO-Außenministern als Mitglied des NATO-Ukraine-Rats zusammen, den beide Seiten beim Juli-Gipfel in Litauen gemeinsam gegründet hatten. Der ukrainische Außenminister sprach von einem „historischen ersten Treffen“, das einen Fortgang der Verhandlungen „auf Augenhöhe“ ermöglichen würde.
Kanzler Scholz steht unter gewaltigem Druck
Auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief die Verbündeten zu weiterer militärischer Hilfe auf. Erste konkrete Zusagen wurden bereits gemacht, etwa die Verdoppelung der deutschen Militärhilfe für die Ukraine auf 8 Milliarden Euro. „Wir brauchen mehr“, betonte Stoltenberg.
Die finnische Außenministerin Elena Valtonen sagte: „Leider reicht das derzeitige Maß an westlicher Unterstützung nicht aus.“ „Die Ukraine braucht dringend Munition und Waffenlieferungen.“ Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz wurde dafür kritisiert, dass er dem Antrag der Ukraine nicht zugestimmt habe. Taurus-Marschflugkörper.
Bundesaußenministerin Annalena Berbock kündigte weitere 11,5 Millionen Euro für den Ukraine-Hilfsfonds an. Sie wiederholte ihre Forderung nach einem „Winterschirm“ für Kiew. Berbock betonte, dass Deutschland bereits Generatoren liefere.
Quelle: www.ntv.de