Keine Subventionen für Netztarife: Stromkosten steigen 2024 noch stärker
"Ausschlaggebend für die Höhe der Netzentgelte sind die anhaltend hohen Kosten für Systemdienstleistungen aufgrund der steigenden Energiemarktpreise", erklärten die vier Unternehmen. Die Bundesregierung will diese Mehrkosten mit Subventionen abfedern. Die 5,5 Milliarden sollen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) kommen, den die Bundesregierung im Zuge der Krise aufgrund des Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts auflösen musste.
Bei der Haushaltsverabschiedung in der Ampelphase am Mittwochabend wurde keine alternative Finanzierungslösung für die Stromsubventionen gefunden. Der Übertragungsnetzbetreiber erklärte, dass es keine Subventionierung geben wird. Daher werde man "die Netzkosten für 2024 entsprechend anpassen" müssen. Die Vergleichsportale Check24 und Verivox haben errechnet, dass für einen Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 bis 5.000 kWh Mehrkosten von mehr als 100 Euro pro Jahr anfallen würden.
Auch Unternehmen sind betroffen. Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), erklärt: "Damit droht der gesamten Wirtschaft ein starker Anstieg der Strompreise zum Jahresende, die sich bereits auf einem sehr hohen Niveau befinden." Er will sich weiter mit der Bundesregierung und dem Bundestag beraten, um "das Problem wieder zu beheben".
Die Ampel-Regierung hat sich zudem darauf verständigt, den Preis für Kohlendioxid von den bisher geplanten 40 Euro pro Tonne auf 45 Euro pro Tonne zu erhöhen, was den Gaspreis verteuern würde.Check24 hat nun die Mehrkosten für einen Vier-Personen-Musterhaushalt mit einem Erdgasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden auf 60 Euro netto pro Jahr festgelegt - oder real 40 Euro, wenn der Kohlendioxidpreis 40 Euro beträgt.
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Quelle: www.stern.de